Ingolstadt
Aus den Fehlern nichts gelernt

Ingolstadt Dukes kassieren beim 13:37 gegen Frankfurt dritte Saisonniederlage in der Football-Bundesliga

27.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:10 Uhr
  −Foto: Ralf Lüger/rsp-sport.de

Ingolstadt (DK) Ingolstadt (DK) "Das hat sich angefühlt, wie ein Déjà-vu zu Stuttgart", zeigte sich Eugen Haaf nach dem Spiel gegen die Frankfurt Universe resigniert.

Wie schon in der Vorwoche bei m 30:37 gegen die Scorpions musste der Headcoach der Ingolstadt Dukes mit ansehen, wie sein Team nach gutem Beginn ein Spiel komplett aus der Hand gab und deshalb mit 13:37 (0:0, 7:14, 0:13, 6:10) die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel der Football-Bundesliga kassierte.

"Unsere Offense hat das eigentlich gut gemacht, aber wir haben es einfach wieder nicht geschafft, zu finishen", spielte er darauf an, dass sich die Dukes dreimal in der Red Zone, jenem Bereich auf den letzten 20 Yards vor der Endzone, einen Ballverlust leisteten. Dafür hatte er aber eine einfache Erklärung: "Wir haben keinen einzigen Receiver mit GFL-Erfahrung. Die Jungs haben in der vergangenen Saison noch dritte oder sogar vierte Liga gespielt. Die brauchen einfach noch etwas Zeit, um sich an das Niveau und besonderes an die rauere Gangart zu gewöhnen. "

Nun gut, das kann man durchaus verstehen. Weniger verständlich ist die Tatsache, dass auch die Frankfurter die Schwächen bei den Defensive Backs gnadenlos ausnutzen konnten. Dabei hatte man nach der Lehrstunde in Stuttgart erwartet, dass diese Schwächen abgestellt werden. Doch auch die Frankfurter stellten, nachdem sie sich fast eine Halbzeit lang sehr schwer getan hatten, auf lange Pässe Richtung Endzone um und konnten dadurch ein Spiel noch drehen, in dem sie lange Zeit nicht wie der sichere Sieger aussahen.

"Wir hatten große Probleme mit dem Tempo der Receiver mitzugehen, die haben einfach große individuelle Klasse", zollte Haaf der gegnerischen Offense großes Lob. Einer der wenigen, die sich in dieser Hinsicht gut aus der Affäre zogen war Luca Fegebank, der sich in erster Linie um den ehemaligen Ingolstädter Lorenz Regler kümmerte und ihn soweit im Griff hatte, dass dieser keinen Touchdown erzielen konnte, obwohl er von seinen Mitspielern immer wieder gesucht und gut in Szene gesetzt wurde.

Das Ingolstädter Nachwuchstalent setzte sogar den ersten Glanzpunkt, als ihm nach 20 Minuten eine Interception gelang und er den Ball über knapp 30 Yards in die Endzone trug. Jetzt lief es gut bei den Dukes, bei den Gästen ging noch vieles schief. Die Pässe von Quarterback Steven Cluley fanden häufig nicht ihr Ziel, weil ihm die Dukes immer zusetzten. Doch die Universe hatten ihre Hausaufgaben gemacht und sich das Spiel der Dukes in Stuttgart genau angesehen. So jagte Cluley in den letzten drei Minuten vor der Halbzeitpause zwei Pässe über 40 Yards in die Endzone, wo Sebastien Sagne "danke" sagte.

Danach war es mit der Ingolstädter Herrlichkeit vorbei, die Universe konnten nun das Ergebnis locker ausbauen. Philipp Vinzenz, erneut Sagne und Anthony Brooks mit weiteren Touchdowns sowie Marius Duis mit einem Fieldgoal bauten die Führung immer weiter aus, dem hatten die Dukes nur noch einen Touchdown durch Anthony Mella (Foto) entgegenzusetzen. Er war hervorragend bedient worden von Cedric Townsend, der kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit den angeschlagenen Quarterback Anthony Gardner ersetzen musste.

Der etatmäßige Spielmacher wird wohl am kommenden Sonntag in Marburg wieder spielen können, dafür sind eine Reihe anderer angeschlagener Spieler fraglich. Ob dann die Negativserie endlich reißt, wird sich zeigen.

Foto: Lüger

Elmer Ihm