Ingolstadt
Aus den Fehlern lernen

23.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Vor der Rückkehr: Nach seiner Pause gegen Offenbach ist Innenverteidiger Mathias Wittek (rechts, in der Partie gegen Holstein Kiel) beim Spiel in Dortmund wieder erste Wahl. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Zum einen besteht die Möglichkeit, die Hinrunden-Blamage zu korrigieren. Zum anderen winkt Platz zwei in der Tabelle. Kein Frage, mit einem Erfolgserlebnis heute Abend (19 Uhr) bei Borussia Dortmund II kann der FC Ingolstadt seine Aufstiegsambitionen in der 3. Liga deutlich untermauern.

"Irgendwo zwischen bescheiden und beschissen", beschreibt Kapitän Stefan Leitl seine Erinnerungen an das blamable 0:1 der Hinrunde. Damals habe man die jungen Dortmunder spielen lassen und deshalb verdient verloren. Das soll diesmal – mit dem neuen Selbstvertrauen durch das 1:0 gegen Offenbach im Rücken – anders werden. "Ich hoffe sehr, dass wir daraus gelernt haben und die nötige Einstellung an den Tag legen, denn wir müssen gewinnen, um oben dran zu bleiben." Mit einem Sieg im Nachholspiel würden der FC (45 Punkte) an den spielfreien Heidenheimern (47) vorbeiziehen und wäre wieder Zweiter.
 

"Von der Tabelle her sind wir schon Favorit", glaubt auch Innenverteidiger Mathias Wittek. Der Neuzugang vom TSV 1860 München II, der von Trainer Michael Wiesinger gegen Offenbach eine Pause verordnet bekommen hatte, sprüht vor Tatendrang. In der Vorwoche hatte ihn noch eine Wadenverletzung gehemmt. "Ich konnte mich nicht anbieten, und dann ist klar, dass der nächste nachrückt, weil unser Kader einfach sehr stark ist", hat er sich mit seiner Auszeit arrangiert. Nach seinem überzeugenden Einstand hatte ihm Wiesinger zuletzt vorgeworfen, dass er in der einen oder anderen Situation etwas zu leichtsinnig war. Wittek nimmt die Kritik an. "Ich bin ein junger Spieler und erwarte vom Trainer, dass er mit mir meine Fehler bespricht. Schließlich will ich besser werden."
 
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Dieses Gespräch hat es gestern gegeben. Wiesinger hat dem 20-jährigen 1,93-Hünen klargemacht, dass er seine Fehler reduzieren muss, zugleich aber volles Vertrauen in ihn hat. "Mathias ist jung, er soll sich noch entwickeln, hat sich inzwischen aber sehr gut angepasst", so Wiesinger weiter. "Nach dem Ausfall von David Pisot ist er in Dortmund die erste Option für die Innenverteidigung." Neben Wittek wird erneut Robert Fleßers beginnen. Da Moise Bambara gegen den Tabellenfünfzehnten ebenfalls gelbgesperrt fehlt, wird es auch im Ingolstädter Mittelfeld Umstellungen geben. Wie schon gegen Offenbach rückt Leitl wieder auf die rechte Außenbahn, während im Zentrum Malte Metzelder und Rückkehrer Markus Karl dafür sorgen sollen, dass "wir Präsenz zeigen und wenig zulassen" (Wiesinger).
 
Der Respekt vor den Dortmundern, bei denen Trainer Theo Schneider vor dem Spiel angekündigt hat, dass man mit einem Unentschieden nicht zufrieden sei, sondern auf Sieg spielen wolle, ist durchaus berechtigt. Denn wie zu erwarten war, bekommt die BVB-Reserve Verstärkung aus dem Profikader. So werden neben Uwe Hünemeier und Julian Koch, die am vergangenen Bundesliga-Samstag gegen Bayer Leverkusen noch auf der Dortmunder Bank saßen, auch die bundesligaerfahrenen Dimitar Rangelow (56 Bundesligaspiele, 16 Tore) und Markus Feulner (75/5) in der Startelf stehen.
 
Wiesinger bleibt dennoch gelassen, appelliert derweil vielmehr an die Einstellung seiner Jungs. "Wenn wir Ausstrahlung haben, nach unserem Sieg gegen Offenbach nicht zu euphorisch, sondern mit dem nötigen Respekt an die Sache rangehen, können wir auf jeden Fall erfolgreich sein." Mit Steffen Wohlfarth ("Er hat mich am Samstag überzeugt") will er einen zweiten Stürmer aufbieten. Es sieht danach aus, als wäre auch ihm ein Unentschieden heute Abend zu wenig.