Augsburg
Augsburg hofft auf die Wende

Gelingt gegen Leverkusen kein Sieg, drohen die Schwaben den Anschluss zu verlieren

25.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:01 Uhr

Augsburg (DK) Über die Entfernung von rund 80 Kilometern schafft es die zünftige Stimmung aus der bayrischen Landeshauptstadt nicht. Von Oktoberfest, Trachten und Bierlaune ist in Augsburg keine Spur, an der Arena herrschte zunächst das, was sich beim FCA alle wünschen: Ruhe.

Kein Grund, um nervös zu werden. Die aktuelle Situation kennt man beim FC Augsburg ja noch bestens aus dem Premierenjahr im Fußball-Oberhaus. Erst am neunten Spieltag holten die Schwaben in der Vorsaison ihren ersten Sieg, nach vier Partien hatten sie nur einen Zähler mehr auf dem Konto als heuer zum gleichen Zeitpunkt – und blieben dennoch in der Liga. „Die Ruhe, die wir in Augsburg damals bewahrt haben, hat uns letzte Saison gerettet“, sagt Stürmer Torsten Oehrl. Vor dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (Mittwoch, 20 Uhr) gibt es also keinen Grund zur Panikmache. Oder etwa doch?

\tKapitän Paul Verhaegh bezeichnet die kommenden Partien gegen Leverkusen und in Hoffenheim jedenfalls als „extrem wichtig“ und gibt sich nach wie vor optimistisch. „Bis zum Winter werden noch viele Punkte vergeben“, sagt er. Natürlich weiß auch Verhaegh, dass es ungemütlich wird, gelingt dem FC Augsburg nicht bald der erste Saisonsieg. Auch Trainer Markus Weinzierl spürt – nach dem Sensations-Aufstieg mit Jahn Regensburg in die Zweite Liga – in der Bundesliga immer mehr Gegenwind. „Sowohl unsere Defensive als auch unsere Offensive ist derzeit ausbaufähig“, gibt der 37-Jährige freimütig zu und verspricht Besserung. \tDass den Augsburgern mit Torhüter Simon Jentzsch, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Ja-Cheol Koo, Knowledge Musona oder Sascha Mölders wichtige Stammkräfte und Alternativen fehlen, dafür kann freilich auch Weinzierl nichts. Gegen Leverkusen fehlt am Mittwochabend voraussichtlich auch Innenverteidiger Sebastian Langkamp (Sprunggelenks-Verletzung). Im fünften Saisonmatch wäre Weinzierl damit zum fünften Mal gezwungen, seine Startformation zu ändern.\t

Drei Punkte vor dem FCA, aber dennoch weit hinter den Erwartungen zurück liegt bislang Bayer Leverkusen. Umso deutlicher unterstreicht Trainer Sami Hyypiä die Ambitionen seiner Mannschaft beim Auswärtsmatch in der SGL-Arena: „Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Wir brauchen die Punkte schließlich dringend.“

Derzeit keine Rolle in Hyypiäs Planungen spielt Hajime Hosogai, der nach einer tollen Saison in Augsburg nach Leverkusen zurückbeordert wurde. Wie FCA-Manager Manfred Paula jetzt verriet, hatte es vor der Saison noch einmal vergebliche Bemühungen gegeben, den Japaner in Augsburg zu halten. „Wir würden gemeinsam nach Leverkusen radeln, um Hosogai zurückzuholen“, sagt Trainer Weinzierl. Womöglich starten die Augsburger ja im Winter einen neuen Anlauf.