Augen- und Gaumenschmaus

08.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Bunt blüht die Bienenweide, die Gerald Dollack (links) und Karl Bernreuther beim morgigen Imkertag vorstellen werden. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Schon zum achten Mal gestaltet am morgigen Freitag der Imkerverein Thalmässing den "Tag der Deutschen Imkerei" mit einem ganztägigen Programm. Und trotzdem betritt er damit heuer Neuland: Zum ersten Mal wird die Veranstaltung in Alfershausen ausgerichtet.

Gerald Dollack, der erst vor wenigen Jahren die Imkerei zu seinem Steckenpferd gemacht hat, hat mit seinen Mitstreitern schon im vergangenen Herbst den Boden für das Imkerfest in Alfershausen bereitet – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Raiffeisenlagerhaus, direkt neben dem Gredl-Radweg, wurden auf einem Grünstreifen die Brennnesseln entfernt, der Boden gefräst und Sonnenblumen, Kornblumen, Lein, Süßlupinen sowie verschiedene Kleesorten gesät. Besonders sticht ein Streifen mit einem bunten Sommerblumenmix ins Auge – 37 Sorten wetteifern hier um die Gunst des Betrachters. Aber natürlich auch um die der Bienen, für die diese "Bienenweide" angelegt wurde. "Von April bis Oktober blüht hier immer etwas", freut sich Gerald Dollack. Das ist nicht nur ein Augenschmaus für den Menschen, sondern vor allem ein Gaumenschmaus für die Bienen, die hier auch nach der normalen Trachtzeit von Raps, Linden- oder Apfelbäumen die dringend benötigte Nahrung finden. "Heuer werden wir schon drei bis vier Wochen früher zufüttern müssen als in anderen Jahren", befürchtet Karl Bernreuther, der Vorsitzende des Imkervereins Thalmässing aufgrund der diesjährigen Witterungsbedingungen.

Über die Zusammenhänge und die Bedeutung der Bienenzucht für Mensch und Natur wird der Imkerverein am morgigen Freitag informieren. "Die Wunderwelt der Bienen" hat der Verein diese Veranstaltungen überschrieben. Zwei von vielen kleinen und großen Wundern nennt Bernreuther schon vorneweg. So ist die Bienenkönigin das einzige Lebewesen auf der Welt, das aus einem unbefruchtetem Ei Leben schaffen kann. Außerdem, so schreiben Fachblätter, sorgt der hauchdünne Belag von Honig, der nach dem Essen auf den Zähnen zurückbleibt, für einen gewissen Schutz gegen Karies.

Bereits am Vormittag sind Kindergärten und Schulen in Alfershausen zu Gast, am Nachmittag wird es auch die Erwachsenen zu dieser Veranstaltung ziehen. Die Besucher können sehen, wie Wachs verarbeitet wird, frisch geschleuderten Honig schlecken oder im Schaukasten nach der Bienenkönigin suchen.

Auch der gesellige Teil kommt nicht zu kurz. Im Zelt kann bis in die Nacht hinein gefachsimpelt werden. Eingeladen sind, das betonen die Imker besonders, alle Interessierten und natürlich auch die Imkerkollegen aus anderen Vereinen.