Breitenbrunn - Das Wetter ist traumhaft, die Sonne lacht.
Allerdings ist vielen Menschen angesichts der Corona-Pandemie nicht zum Lachen zumute. Ein Spaziergang durch die virenfreie Natur des malerischen Heutals tut da gut.
Wandern, Radfahren oder Joggen an der frischen Luft ist auch in Zeiten von Covid-19 erlaubt und durchaus auch ratsam. Allerdings darf man das nur alleine tun oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes und ohne jede sonstige Gruppenbildung. Wer einen Bekannten trifft, kann sich nur begrüßen und einen kurzen Schwatz halten - bei ausreichendem Abstand natürlich.
Auf dem gut ausgebauten, zwischen drei und dreieinhalb Meter breiten Geh- und Radweg durch das Heutal, der seit rund vier Jahren auf einer Länge von etwa 3,1 Kilometer die Gemeinden Breitenbrunn und Seubersdorf verbindet, dürfte das Abstandhalten kein Problem sein. Gut zwei Stunden dauert eine Wanderung entlang des verschlungenen Bachlaufs der Wissinger Laber. Die Zahl der Jogger, Radler und Angler, die einsamen Spaziergängern derzeit dort begegnen, ist schnell gezählt.
Einige der wenigen Lebewesen, die sich nicht um die Abstandsregel scheren, sind gelb in der Luft schimmernde Zitronenfalter, die sich ab und an auf den wunderschön blau blühenden Leberblümchen am Waldrand niederlassen. Dort wo Meister Bockert - der Biber - das schmale Fließgewässer zu einem See aufgestaut hat, vergnügen sich schnatternd ein paar Stockenten in der wärmenden Sonne.
Von Breitenbrunn zum Petersberg in der Gemeinde Seubersdorf verläuft auf einer Strecke von rund 13 Kilometern ein gut beschilderter Wanderweg. Der ist ein Teilabschnitt des gut 67 Kilometer langen Wasser- und Mühlenweges und hat unter dem Titel "Romantische Herbstwanderung im Land der 1000 Quellen"sogar schon Eingang in die Sendung "Rucksackradio" des Bayerischen Rundfunks gefunden. Eine der schönsten Streckenabschnitte dieses Weges führt von der Schafbrücke neben der Kreisstraße bei Breitenbrunn nach Dürn und über die Aumühle nach Wissing. Der Weg schlängelt sich dort gesäumt von Wald und Wiesen an der Wissinger Laber entlang.
Das Tal zeichnet sich durch Schwalle und Quellen aus und ist ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Handys haben hier Zwangspause, sodass man die Ruhe und den Anblick der schönen Natur in vollen Zügen genießen kann. Inmitten des Tals befindet sich ein Kinderspielplatz, der normalerweise zum Toben einlädt und das Biotop zum idealen Ziel für den Familienausflug werden lässt. Derzeit ist der Spielplatz mit rot-weißen Bändern abgesperrt.
Die wunderbare Natur mit ihren schönen Bachläufen, Tälern, Hochflächen und den vielen Waldungen sind ein großes Kapital der Marktgemeinde Breitenbrunn. Erwandern und erkunden kann man die Naturschönheiten auf fein säuberlich ausgeschilderten Pfaden. Mehr als 50 Kilometer umfasst das von ehrenamtlich tätigen Wanderwegwarten intensiv betreute und gepflegte Wanderwegnetz. Die Männer haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich von Frühjahr bis Spätherbst um die Wanderwege zu kümmern, sie regelmäßig abzugehen oder abzufahren und zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Das alles spürt man auch auf einer Wanderung auf dem Heutalweg. Neben einem Brunnen, der von einer kleinen Quelle gespeist wird, nehmen zwei mächtige Bänke einen Tisch in ihre Mitte und laden zum Innehalten und zum Brotzeit machen ein. Daneben befindet sich, an einem Pfahl befestigt, eine Art Briefkasten. Hier wird der Wanderer dazu aufgefordert niederzuschreiben, was ihm an dem Wanderweg gefällt oder nicht.
Fazit: Der Spaziergang durch das malerische Heutal ist ein Erlebnis und auch jedem zu raten, der in Corona-Zeiten unter Einhaltung der gegebenen Einschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen, einmal reinen Sauerstoff tanken möchte. Biberbauten, Brücken und Quellen, eine üppige Flora und Fauna, Brotzeitbänke entlang des Weges, sonnige und schattige Abschnitte, lohnen eine Wanderung durch dieses Tal zu jeder Jahreszeit.
swp
Immer einen Abstecher wert ist das Heutal. Gerade in diesen Coronatagen lohnt es sich für die Einheimischen, bei einer Wanderung Kraft und Sauerstoff zu tanken. -Foto: Foto: Sturm
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