Möckenlohe (hid) Am morgigen Samstag, 27. Februar, findet zum nunmehr 17. Mal das Bockbierfest mit der Kapelle Rabenstein im Gasthaus Meyer in Möckenlohe statt. Gleichzeitig bildet diese Veranstaltung den Auftakt zum Jubiläumsjahr der Kapelle: Vor 20 Jahren entstand die Kapelle Rabenstein, damals als Unterformation der Jugendblaskapelle Möckenlohe.
Gründer und Leiter Dominik Harrer hatte durch Erzählungen des Öfteren vom Musikanten Albin Rabenstein gehört. Rabenstein stammte aus Böhmisch Wiesenthal und war als Heimatvertriebener 1947 mit seiner Familie nach Möckenlohe gekommen. In seiner böhmischen Heimat war er Mitglied der dortigen Blasmusik und auch zeitweise deren Leiter. Trotz der widrigen Umstände bei der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus der damaligen Tschechoslowakei konnte er eine Schachtel mit Noten mitnehmen.
Weil es damals in Möckenlohe noch keine Blaskapelle gab, musizierte Albin Rabenstein eher zu Hause und konnte seine mitgebrachten Noten nicht mehr öffentlich einsetzen. Nach etlichen Jahren vermachte er die alten böhmischen Noten dem Gastwirtssohn Hubert Meyer. Dieser hatte als junger Schulbub oft in der Gaststube Trompete geübt, was dem eingefleischten Musikanten Rabenstein sehr gefiel. Schließlich übergab er Hubert Meyer seine Instrumente und Noten. Im Sommer 1996 stellte nun Dominik Harrer Nachforschungen zu Albin Rabenstein an und stieß beim weitum bekannten "Besl-Hubert" auf die Schachtel mit den Noten aus Böhmen. In den Sommerferien - damals probenfreie Zeit der Jugendkapelle - trafen sich am 4. August 1996, einem Sonntag, nach dem Gottesdienst acht Musikanten, um die alten Polkas und Walzer aus Böhmisch Wiesenthal auszuprobieren. Damals erklangen sie wohl zum ersten Mal nach 50 Jahren wieder, und weil sich die Stücke als äußerst ansprechend erwiesen, waren schnell weitere Probentermine ausgemacht. Am 9. November 1996 war es dann so weit: Bei einer Nachfeier des Schützenvereins Diana Möckenlohe zum 25-jährigen Jubiläum hatten die Rabensteiner ihren ersten öffentlichen Auftritt beim Beslwirt in Möckenlohe.
Seit dieser Zeit hat sich die Kapelle Rabenstein vergrößert, viele Musikanten, viele Auftritte und viele Stücke kamen neu hinzu. Geblieben ist der Kern des Repertoires: jene böhmischen Polkas und Walzer mit so klangvollen Titeln wie "In der Abenddämmerung" oder "Morgenstern-Polka", die Albin Rabenstein aus seiner böhmischen Heimat mit nach Möckenlohe gebracht hatte.
Am morgigen Samstag wird die Kapelle Rabenstein ihr Jubiläumsjahr nun mit dem schon traditionellen Bockbierfest eröffnen. Es fand erstmals 1999 statt, um die von der Familie Beck gestifteten Notenständerfahnen der Öffentlichkeit vorzustellen.
Im Verlauf des Jubiläumsjahrs ist eine CD-Aufnahme mit neuen und alten Stücken aus dem Repertoire der Kapelle Rabenstein geplant, außerdem wird es neben den regulären Auftritten der Rabensteiner wie zum Beispiel am Eichstätter Volksfest ein Jubiläumskonzert im Herbst geben.
Das Bockbierfest am morgigen Samstag beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Für diverse Einlagen - zum Beispiel einen Auftritt der Ruaßkuchlmusi - und entsprechende kulinarische Verpflegung ist in bewährter Weise gesorgt.
