Pfaffenhofen
Aufregung um Flecken

Landratsamt: Es wurde kein Glyphosat gespritzt

12.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:31 Uhr
Braune Randstreifen am Schulsportplatz: Laut Landratsamt wurde hier kein Glyphosat verspritzt, sondern nur Heißdampf. −Foto: privat

Pfaffenhofen (mck) Aufregung in Naturschutzkreisen: Vermeintlich soll im Juni am Schulzentrum in Pfaffenhofen im großen Stil das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat eingesetzt worden sein - und zwar im Bereich des Pausenhofs am Gymnasium und des gemeinsamen Sportplatzes mit der Realschule.

Fotos brauner, abgestorbener Pflanzen und Grasstreifen entlang des Pflasters sollten den Verdacht belegen. Doch das Landratsamt als zuständige Behörde dementiert: Ja, man habe die Unkrautbekämpfung heuer an einen privaten Dienstleister vergeben. Doch der habe laut Unterlagen keineswegs Glyphosat verwendet, sondern das Unkraut an Wegen oder im Randbereich von Pflasterflächen mit dem Heißdampfverfahren abgetötet.

Bei beiden Verfahren bleiben nach einigen Tagen nur braune, abgestorbene Pflanzen übrig. "Wir gehen davon aus, dass nicht mit Glyphosat gearbeitet wurde", sagt Landratsamtssprecher Karl Huber auf Anfrage - das jedenfalls gehe aus den Auftragsunterlagen hervor.

Bekanntlich hatte der Landkreis 2018 verkündet, er würde das umstrittene Totalherbizid nicht mehr einsetzen. Das war damals durchaus ein Politikum, denn der Wirkstoff steht im Verdacht, Krebs auszulösen und Ursache des Insektensterbens zu sein. Wegen der öffentlichen, deutschlandweiten Debatte greifen viele Kommunen als Alternative zur chemischen Keule mittlerweile zu Heißdampf oder ähnlichen Verfahren. Sehr zur Freude des Bund Naturschutz: "Wir freuen uns, dass das Thema in den Köpfen angekommen ist und die öffentlichen Stellen gerade im schulischen Raum auf Chemie verzichten", sagt etwa BN-Kreisgeschäftsführerin Christine Janicher-Buska zum aktuellen Fall. Sie ist ebenfalls von besorgten Passanten auf den vermeintlichen Glyphosateinsatz angesprochen worden. "Und natürlich sollten auch Bürger im heimischen Garten auf solche Herbizide verzichten. "