Frankfurt
Aufklärer Pound wird 75 Jahre alt

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Frankfurt (dpa) Er hat den Doping-Sünder Ben Johnson verteidigt, den größten IOC-Skandal aufgeklärt und die Welt-Anti-Doping-Agentur aufgebaut.

Richard Pound (Foto) ist einer der einflussreichsten Funktionäre der Sportwelt und einer der auffälligsten Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Heute feiert der Kanadier seinen 75. Geburtstag. "In seiner Amtszeit als erster Wada-Präsident von 1999 bis 2007 hat er sich unbeirrt für die Weiterentwicklung und Harmonisierung der internationalen Regelwerke eingesetzt", sagte Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur. "Auch heute ist er als Mahner und Aufklärer die kritische Stimme im Sport."

Als Mann der ersten Stunde war Pound die Idealbesetzung auf dem Wada-Chefsessel. Kraft seines Intellekts, seiner geschliffenen Rhetorik und einer brachialen Angriffslust hat er der Agentur Geltung verschafft, Doper eingeschüchtert und beharrlich sich verweigernde Verbände in die Schranken gewiesen. Beliebt machte er sich damit nicht, bewegt hat er viel.

Pound ist 1978 in das IOC gewählt worden, war zweimal dessen Vizepräsident und hatte 1998 seinen ersten Job als Aufklärer: Er untersuchte den Korruptionsskandal um die Vergabe der Winterspiele 2002 in Salt Lake City, in den IOC-Mitglieder verwickelt waren. 2001 kandidierte er für das Präsidentenamt, unterlag aber dem Belgier Jacques Rogge. ‹ŒFoto: Hoppe/dpa