Formel E
Aufgewertete Formel E: Es geht um den WM-Titel

Vier deutsche Hersteller, vier deutsche Fahrer: Alles Wissenswerte zum Saisonauftakt

25.02.2021 | Stand 23.09.2023, 5:11 Uhr
Ampeln auf Grün: An diesem Freitag startet die Formel E in Saudi-Arabien mit den beiden Audi-Piloten René Rast (vorne) und Lucas di Grassi in ihre siebte Saison. Der e-tron FE07 im aufgefrischten Design hat einen komplett neuen E-Antrieb. −Foto: Audi

Neuburg - Das verflixte siebte Jahr wird es für die Formel E und die vier deutschen Piloten gewiss nicht werden – immerhin geht es in der neuen Saison erstmals um eine WM-Krone. Wir haben alles Wichtige vor dem Auftakt der elektrischen Rennserie zusammengefasst.

Aufstieg: Erstmals ist die Formel E eine offizielle Weltmeisterschaft, die von der Fia ausgetragen wird.  Neben Formel 1, Langstrecken-Rennsport, Rallye und  Rallycross ist sie nun eine der fünf Motorsportklassen, die bei der Fia das Prädikat einer Weltmeisterschaft erhalten haben. „Dieser Titel gibt der Formel E weltweit noch einmal eine größere Bedeutung“, sagt Audi-Pilot Lucas di Grassi. 

Auftakt: Der geplante Saisonauftakt am 16. Januar 2021 in Chile musste wegen neuer Einreisesperren verschoben werden. Nun beginnt die siebte Formel-E-Saison zum dritten Mal in Saudi-Arabien – mit zwei Rennen an diesem Freitag (17.30 Uhr/ ProSieben Maxx) und Samstag (17 Uhr/Sat.1) auf einem Straßenkurs in Diriyya, einem Vorort der Hauptstadt Riad. Erstmals in der Geschichte der Rennserie steigt dort ein Nachtrennen unter Flutlicht. Der 2,494 Kilometer lange Kurs entlang der historischen Stadtmauer gilt mit seinen vielen Kurven als einer der schwierigsten im Kalender. 

Kalender: Bisher sind die ersten acht Rennen bekannt, die Formel E-Reise führt nach Rom (10. April), Valencia (24. April), Monaco (8. Mai), Marrakesch (22. Mai) und nach Santiago de Chile (5./6. Juni), wo erneut zwei Rennen steigen. Die weiteren Austragungsorte werden später verkündet. Die Serie will erstmals 15 E-Prix austragen, bisher sind 13 Rennen Höchstwert. Auch Berlin, die einzige Stadt, in der jedes Jahr gefahren wurde und in der im vergangenen August gleich sechs Rennen in Folge stattfanden, soll dann wieder dabei sein. Formel-E-Geschäftsführer Jamie Reigle zeigte sich zuversichtlich, dass man in der deutschen Hauptstadt im Sommer fahren könne.  

Fahrer und Teams: Unter den zwölf Teams finden sich mit Audi, BMW, Mercedes und Porsche vier deutsche Hersteller und mit René Rast (Audi), Maximilian Günther (BMW), André Lotterer (Porsche) und Pascal Wehrlein (Porsche) vier deutsche Fahrer. Insgesamt starten zehn Automobilhersteller mit Werkseinsätzen in der Formel E. Als Favorit gilt erneut das chinesisch-französische Team DS Techeetah, das mit Jean-Éric Vergne und dem amtierenden Champion und früheren BMW-Piloten António Félix da Costa in den vergangenen drei Jahren triumphierte. Felipe Massa, der ehemalige Formel-1-Teamkollege von Michael Schumacher, ist nicht mehr dabei.  

Auto: 340 PS (250 kW) haben die Formel-E-Renner unter der Haube – zumindest im Training und Qualifying. Das ist etwa ein Drittel eines Formel-1-Boliden. Im Rennen ist die Leistung auf 200 kW (272 PS) beschränkt. Nur mit dem Fanboost können die Fahrer wieder ihre maximale Leistung erreichen, im Attack Mode beträgt die Leistung 235 kW (320 PS). Das Auto wiegt mindestens 903 Kilogramm und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 240 km/h in den weiterhin 45-minütigen Rennen (plus eine Runde). Während Chassis, Batterie, Bremsen und Reifen  für alle Teams gleich  sind, haben die Hersteller beim Antriebsstrang alle Freiheiten. Audi hat diesen für seinen e-tron FE07 zum ersten Mal komplett in Neuburg und von Grund auf neu entwickelt.     
 
TV: In der neuen Saison überträgt Sat.1  die Rennen und folgt damit auf Eurosport. Der Privatsender, der auch die DTM-Rennen ausstrahlt, überträgt alle Rennen live, der Saisonauftakt an diesem Freitag ist allerdings nur  beim Spartensender ProSieben Maxx zu sehen. Für die Trainingseinheiten und Qualifyings gibt es einen Livestream auf der  Webseite der Sportsendung „ran“. Vor den Kameras wird ein alter Bekannter zu sehen sein: Der ehemalige Audi-Pilot Daniel Abt fungiert als Experte. Zudem hat Sat.1 den langjährigen Formel-1-Kommentator Christian Danner engagiert.

Julia Pickl