Ingolstadt
Auf Zeitreise von der Klassik bis in die 60er Jahre

Das Katharinen-Gymnasium feierte mit einem großen Schulkonzert seinen 50. Geburtstag

28.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:22 Uhr

Bläser und mehr: Die Schülerinnen und Schüler des Katharinen-Gymnasiums gestalteten einen abwechslungsreichen Konzertabend auf hohem musikalischen Niveau - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Das Katharinen-Gymnasium beendete mit seinem Konzert am Freitagabend die Schulkonzertwoche im Festsaal des Stadttheaters. Gleichzeitig feierte es mit diesem Jubiläumskonzert seinen 50. Geburtstag. Auch das Katherl setzte mit seinen musikalischen Darbietungen individuelle Schwerpunkte – und das besonders mit seiner Bläserklasse.

Im Katharinen-Gymnasium kommen ganz besonders die Blasinstrumente zum Zug. Das liegt an den im Jahr 2000 eingerichteten Bläserklassen, die in den Vormittag integriert sind und in denen Schüler Instrumente wie Klarinette, Saxofon, Trompete oder auch Fagott lernen können. Letzteres ist bei Jugendlichen aber eher selten. Daher war das Kammermusikensemble um Jonas Höcht, Amani Dib und Miriam Zillich, die sich zu einem Fagotttrio formierten und einen Tango von Helga Warner-Buhlmann spielten, besonders interessant. Höcht und Dib spielten daneben ein Trio mit der sehr jungen Oboistin Leonie Hell – einen Satz einer Sonate von Francesco Geminiani.

Soloeinlagen gab es von Magdalena Grauvogel und Felix Betschart. Dieser spielte auf der Konzertgitarre einen Satz der „Suite Espanol“ von Isaac Albeniz, der sehr nach Flamenco klang und von dem Schüler feurig dargeboten wurde. Grauvogel interpretierte auf sehr romantische und fließende Art ihre Eigenkomposition „Kronos und Kairos“.

Vom Schulsinfonieorchester wurde das Konzert mit dem dritten Satz der Sinfonie C-Dur KV 338 von Wolfgang Amadeus Mozart bereichert, auf den der zweite Satz des Winters aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ folgte. Solistin an der Geige war Nicole Ostmann, die später am Ende des ersten Teiles noch mit den „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate atemberaubend brillierte.

Da das Katherl in den 1960er Jahren gegründet wurde, orientierte sich auch die Ausrichtung des Konzerts an diesem Jahrzehnt. So sang der Unterstufenchor mit Blumen im Haar „Eleanor Rigby“ von den Beatles, und die Bläserklassen 5 und 6 interpretierten „Twist and Shout“(ebenfalls von den Beatles) und „Smoke on the Water“ von Deep Purple.

Ganz großes Kino waren die sportlichen Einlagen. Die Mädels der United Roots tanzten mit beeindruckender Körperbeherrschung eine Hip-Hop-Performance, und die Rope Skippers, also Seilspringer, The Crazy Jumpers, ließen im Hüpfen Teppiche fliegen und erweckten neonbunte Skelette zum Leben.

Durch den ersten Teil führte mit fast professioneller, sonorer Moderatorenstimme der Schüler Tobias Wittig. Er wurde im zweiten Teil von Miss Marple, die dem Geheimnis des Katharinen-Gymnasiums auf den Grund gehen wollte, abgelöst. Ihr zu Ehren spielte das sinfonische Blasorchester, das aus allen Teilnehmern der Bläserklassen besteht, das bekannte „Miss Marple Theme“.

Das schon erwähnte 60er-Jahre-Motto kam mit den Vokalensembles, die „California Dreamin’“ von The Mamas and the Papas, „Feeling alright“ von Joe Cocker und „Rescue me“ von Aretha Franklin anstimmten, voll zur Geltung.

Mit der Grande Dame des Blues, Aretha Franklin, spiegelte der große Chor mit „Son of a Preacherman“ sein Können wieder, und Sedef Türedi und Melina Grau interpretierten mit starken, reifen Bluesstimmen Franklins Hit „Natural Woman“.

Eine Zeitreise in die 60er unternahm anschließend das Sinfonische Blasorchester mit „Invasion of the 60th“, und mit „I feel good“ von James Brown, das wahrscheinlich allen aus den Herzen sprach, endete das Katherl-Konzert.