Ingolstadt
Auf und abseits der Pisten ist es zu gefährlich

Viele Skikurse und -fahrten an diesem Wochenende fallen wegen des starken Schneefalls aus - Lawinenwarnstufe 5 in manchen Gebieten

11.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr
Wegen der Wetterlage sind nicht alle Lifte in Betrieb. −Foto: Wey/dpa

Ingolstadt (DK) Der starke Schneefall in den Alpen durchkreuzt die Wochenendpläne zahlreicher Wintersportler in der Region.

Wegen der Gefahrenlage auf und abseits der Pisten haben einige Skischulen und -vereine ihre Ausflüge abgesagt. Die Wintersportwochen der Gymnasien dagegen sind nicht betroffen.

Von Anfang Dezember bis April organisiert der Ingolstädter Stefan Moser Skihochtouren in den bayerischen oder Kitzbüheler Alpen, für dieses Wochenende sagte er den Teilnehmern ab. In manchen Skigebieten hat der Lawinenwarndienst die höchste Stufe 5 ausgerufen. "Das hat es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben", sagt Moser. "Die Situation ist da sehr kritisch. " Zwei Meter Neuschnee und der Wind "als Baumeister der Lawine" sorgen für Lebensgefahr, zumal man bei Skitouren häufig abseits der Piste unterwegs ist.

Doch auch auf den Pisten ist es am Wochenende vielerorts zu gefährlich. Die DSV-Skischule Pfaffenhofen hat den Start des Skikurses um eine Woche verschoben. "Die Pisten in St. Johann sind nicht befahrbar", sagt Christoph Scharnagl, der die Skikurse organisiert. "Die Gefahr geht von zu viel Schnee auf den Bäumen aus, da die Äste herunterbrechen könnten. " Auch die Anreise sei wegen des starken Schneefalls nicht ohne Risiko. Rund 200 Kursteilnehmer müssen nun eine Woche warten, die Rückmeldungen auf die Absage seien aber ausschließlich positiv gewesen. Auch die Schanzer Ski- und Snowboardschule hat zwei für das Wochenende geplante Fahrten nach Hochfügen im Zillertal abgesagt. Wegen Lawinengefahr ist die Zufahrtsstraße zu dem 1500 Meter hoch gelegenen Wintersportort derzeit gesperrt.

Beim Alpenverein in Ingolstadt muss nichts abgesagt werden. "Momentan haben wir keine Touren im Programm", sagt Ernst Pöhler, Zweiter Vorsitzender der Alpenvereinssektion Ingolstadt-Ringsee gegenüber unserer Zeitung. Im Blick hat Pöhler aber die Ringseer Hütte. Die ganzjährig geöffnete Selbstversorgerhütte liegt auf rund 800 Metern Höhe in der Jachenau - und die ist bekanntlich derzeit nicht mit dem Auto erreichbar. Die Sektion fragt immer wieder telefonisch nach der Schneehöhe. "Auf dem Dach liegen zur Zeit 50 bis 70 Zentimeter Schnee", sagt Pöhler. Noch kein Grund zur Sorge für den Alpenverein. "Wir könnten aber auch gar nicht hin, weil die Zufahrt ja gesperrt ist", so Pöhler weiter.

Bei der Alpenvereins-Sektion Ingolstadt ist die Hütten-Lage einfacher: Ihre beiden Häuser - das Riemann-Haus und das Ingolstädter Haus - liegen auf über 2000 Metern Höhe im Steinernen Meer in Österreich und sind im Winter sowieso geschlossen.

Im Gegensatz zu den Wintersportlern ändert das Gabrieli-Gymnasium Eichstätt seine Pläne nicht. Am Sonntag starten drei siebte Klassen nach Radstadt. "Das nicht-alpine Skigebiet liegt in einem breiten Tal und ist nicht lawinengefährdet", sagt die stellvertretende Schulleiterin Annette Siegert. Diese Woche waren drei achte Klassen des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen im Skilager, die siebten Klassen des Ingolstädter Christoph-Scheiner-Gymnasiums dagegen sind erst ab Februar in den Wintersportwochen.

Christian Missy, Johannes Greiner