Gerolsbach
Auf Umwegen zur Berufung

Patricia Häuslinger ist die neue Rektorin der Gerolsbacher Grundschule

10.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Die neue Chefin der Gerolsbacher Grundschule: Die 49-jährige Patricia Häuslinger. - Foto: Zurek

Gerolsbach (zur) "Hand in Hand für heute und morgen" - diesen pädagogischen Leitsatz hat sich die Grundschule Gerolsbach gegeben. Ein Motto, das die neue Rektorin Patricia Häuslinger gerne unterschreibt.

Aus Sicht der Lehrerin, die auf Umwegen zu ihrer "Berufung" kam, sind das soziale Lernen und ein gutes Klima an der Schule wichtige Bestandteile einer gelungenen Bildungsarbeit. Und in dieser Hinsicht fühlt sich die gebürtige Schwäbin in ihrem neuen Wirkungsfeld gut aufgehoben.

Nach dem Abitur in ihrer Heimatstadt Dillingen hatte Häuslinger zunächst eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin absolviert und zwei Jahre lang in diesem Beruf gearbeitet. Doch sie merkte bald: "Ein reiner Bürojob ist nichts für mich" Als sie eine befreundete Lehrerin mit deren Klasse ins Schullandheim begleitet, wird ihr klar, was ihr Traumjob wäre. Lehramt heißt das Ziel, das sie nach einem Studium in Augsburg (Fächerkombination Englisch, Grundschuldidaktik, Deutsch, Geschichte und Kunsterziehung) und der Referendariatszeit im Landkreis Aichach-Friedberg erreicht. Auf eigenen Wunsch wird die dreifache Mutter, die mittlerweile in Schrobenhausen wohnt, nach der Elternpause in den Landkreis Pfaffenhofen versetzt. Bis zu ihrem Wechsel nach Gerolsbach war sie 13 Jahre lang ununterbrochen an der Grund- und Mittelschule Hohenwart tätig - über zwei Jahre davon als Konrektorin.

Dass sich die 49-Jährige ausgerechnet nach Gerolsbach bewarb, hat mehrere Gründe, wie sie sagt. Zum einen seien Kollegen, die etwa als mobile Reserve an der Grundschule tätig waren, mit einem sehr guten Feedback zurückgekommen. Zum anderen seien ihr das ländliche Umfeld und die Größe der Schule mit den acht Klassen und derzeit 121 Schülern ideal erschienen. "Hier ist alles überschaubar, die Kinder sind keine anonyme Masse", sagt sie. Sie hofft, jeden Schüler bald persönlich kennenzulernen. Ihr sei es sehr wichtig, Vertrauen aufzubauen, damit "die Kinder sich trauen, mit ihren Problemen zu mir zu kommen". Häuslinger hält wohnortnahe Bildung gerade in der Grundschulzeit für sehr wichtig. Lerninhalte könne man hier zunächst in vertrauter Umgebung vermitteln, um dann den Blick zu weiten. Als Beispiel führt sie den Besuch der Gemeindeverwaltung im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts an. "Da spaziert man einfach hin und lernt den Bürgermeister kennen." Ein weiteres Plus ist für sie die familiäre Atmosphäre, die auch in der Mittagsbetreuung beim gemeinsamen Kochen spürbar werde.

Konkrete Wünsche für ihre Schule hat die Rektorin derzeit nicht. Für sie gilt erst einmal einleben, wobei, wie sie betont, der erste Eindruck "ganz in meinem Sinn war". Etwa, dass die Kinder viel in Partner- und Gruppenarbeit lernen, dass es eine Streitschlichter-AG und Wohltätigkeitsprojekte gibt. Auch die intensive Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und ein Kollegium "das sich als Team versteht, sich austauscht und gegenseitig hilft" freut sie ebenso wie die gute Unterstützung seitens des Sachaufwandsträgers. Nun bleibe zu hoffen, dass es nach dem angenehmen Empfang im Amt auch im Alltag so sympathisch weiter geht, sagt sie.