Eppertshofen (SZ) Dieser Sonntag war ein richtig schöner Sommertag. Heiß, fast windstill. Dann das: Plötzlich fliegt Heu durch die Luft, 20, 30 Meter hoch - ein Staubteufel, oder auch: eine Windhex, wie man hier sagt. Ein Mini-Tornado in Eppertshofen - ja, gibts's denn sowas?
Denis Schels (33) aus Winkelhausen, eigentlich Lkw-Fahrer, half an diesem Sonntag wieder einmal bei der Familie Koppold mit, er fühlt sich der Landwirtschaft verbunden, schon seit er ein kleiner Bub war, und wenn er ab und an auf einen Bulldog steigen kann, nimmt er im Zweifel auch mal frei dafür. Am Sonntag ging's auch so, und was er da erlebte, wird er so schnell nicht wieder vergessen.
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"Das war ein Wahnsinn, wie hoch das Heu nauf ist", sagt er. Auch ein paar Tage danach staunt er immer noch. Geistesgegenwärtig zog er sein Smartphone raus und filmte, was geschah: Von einem etwa 300, 400 Meter Wäldchen näherte sich die Windhex, wirbelte das Heu auf. "Windhexen hab ich ja schon öfter gesehene, zwei, drei Meter hohe - aber so was..." Denis Schels kann da immer noch nur den Kopf schütteln. "Das waren riesige Büschel, die da mit einem Mal durch die Luft flogen und dann ganz langsam wieder runtergesegelt sind."
Staubteufel entstehen - im Unterschied zu Tornados - nicht bei schlechtem, sondern bei klarem Wetter, wenn die Sonne die Erde unterschiedlich stark erwärmt. Vor allem, wenn der Boden überhitzt ist, kann das rasche Aufsteigen von Warmluft dazu führen, dass sie zu rotieren beginnt - und aussieht wie ein Schönwetter-Tornado.
Das bringt Denis Schels womöglich jetzt auch einen neuen Spitznamen ein. "Meine Freunde nennen mich schon Tornado-Jäger", erzählt er und lacht. Sein Video hat er der Schrobenhausener Zeitung freundlicherweise zur Verfügung gestellt - unter www.schrobenhausenerzeitung.de und auch auf der SZ-Facebookseite kann man es anschauen und staunen.
Mathias Petry
