Ingolstadt
Auf in die Ferien!

03.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:52 Uhr

Die Ingolstädter setzen bei der Wahl des Urlaubsortes auf bewährte Ziele: Die Reisebüros haben für den Sommer vor allem Reisen in die Türkei und nach Spanien verkauft. Dank attraktiver Angebote liegen jedoch auch Kreuzfahrten im Trend. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Auch wenn es derzeit eher nach einer Rückkehr des Winters aussieht: Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die Frage: Wo verbringen wir heuer die Ferien? Ob Trekking im Himalaja oder All Inclusive am Ballermann – die Möglichkeiten und Ziele für den Urlaub scheinen unbegrenzt.

Eigentlich fährt sie am liebsten zum Bergwandern nach Südtirol, doch in diesem Jahr könnte die Urlaubsreise einmal ganz anders ausfallen. Anna Haid steht vor dem Schaufenster eines Reisebüros in der Mauthstraße und studiert aufmerksam ein Angebot für eine Kreuzfahrt im Mittelmeer. "Unsere Nachbarn haben vor kurzem eine ähnliche Kreuzfahrt gemacht und waren begeistert. Jetzt überlegen wir, ob wir das nicht auch einmal ausprobieren", erzählt sie. Den Preis von gut 1000 Euro für eine Woche inklusive Flug hält sie für erschwinglich.

So wie Anna Haid geht es einer wachsenden Gruppe von urlaubsreifen Schanzern: Ferien auf dem Wasser liegen im Trend. "Wir verkaufen vermehrt Kreuzfahrten, vor allem im Mittelmeerraum, weil die Preise mittlerweile bezahlbar sind. Diese Art von Urlaub ist nichts Elitäres mehr", berichtet Susanne Fricker vom Reisebüro Schuierer in der Sauerstraße. Manche Anbieter hätten bereits Angebote ab 299 Euro für eine Woche mit Vollpension im Programm, allerdings ohne Anreise und Landgänge. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Kreuzfahrten sei, dass oftmals Kinder umsonst an Bord gehen dürften, meint Werena Melkus von Spangler Touristik in der Dollstraße.

Abgesehen davon neigen die Ingolstädter zu den bekannten und bewährten Touristenzielen. Auch für den Sommer 2011 stehen die Türkei und Spanien auf der Liste der populärsten Destinationen an der Spitze. "Die Türkei und Mallorca sind einfach die Preis-Leistungs-Klassiker", betont Melkus. Aber auch das spanische Festland oder die Kanaren lägen hoch im Kurs, schildert Andreas Lenger vom First Reisebüro in der Donaustraße. Bei den Fernzielen dominierten Thailand und vor allem die USA.

Nordafrikanische Ziele wie Ägypten, Tunesien oder Marokko sind aufgrund der politischen Unruhen in diesem Jahr weniger nachgefragt. "Die Neubucher sind verschreckt", bringt es Bettina Gadou vom DER-Reisebüro in der Milchstraße auf den Punkt. Ähnlich sieht es Irina Bertsch vom Last-Minute-Reisebüro in der Ludwigstraße: "Nordafrika läuft momentan eher mau." Schnäppchenjäger könnten aber noch gute Angebote ergattern.

Generell zeichnet sich ein Trend zu mehreren kleinen Urlauben statt nur einem teuren Jahresurlaub ab. "Bei Familien ist zwar nach wie vor der Jahresurlaub beliebt, aber Städtetrips oder Wellness-Wochenenden nehmen bei der jüngeren und der älteren Generation zu", hat Bertsch beobachtet.

Die durchschnittliche Länge des Sommerurlaubs liegt nach Einschätzung der meisten Reiseprofis bei ungefähr zehn Tagen für Reisen innerhalb Europas. "Sieben Tage sind oft zu wenig, 14 Tage aber zu lang für viele Leute", erzählt Fricker. Auch die finanziellen Möglichkeiten müssten bei der Feriendauer berücksichtigt werden.

Eine andere Klientel spricht Helmut Braun von der Tauchbasis Schwerelos in der Sauerstraße an. "Im Schnitt geben die Kunden für unsere Reisen etwas mehr Geld aus", erklärt der Inhaber des Geschäfts. Für eine Gruppenreise nach Mexiko im August bezahlen die Teilnehmer bis zu 3000 Euro inklusive der Tauchgänge. "Für den Urlaub geben die Leute noch Geld aus", meint Braun, der gleichbleibende Buchungszahlen zu verzeichnen hat.