Ingolstadt (DK) Auch Sitten und Bräuche wandeln sich mit der Zeit. Dank Stadträtin Brigitte Fuchs (CSU) hat die schöne fränkische Tradition des Osterbrunnenschmückens bereits seit 18 Jahren auch in Ingolstadt eine Heimat gefunden - freilich mit streng weißblauen Eiern, denn man ist ja schließlich in Oberbayern.
Und wie am Freitag zu erleben war, werden Ostermärkte gar bierfestmäßig angezapft. So richtig mit Fass.
Oberbürgermeister Christian Lösel übernahm diese zeremonielle Handlung mit routinierten Schlägen. Dann verkündete er: "O'zapft is! Auf ein schönes Osterfest!" Ja, so ist das heute. Vielleicht wird der Christkindlmarkt auch bald angezapft.
Der Ratshausplatz ist nur ein Ausweichstandort, weil der Paradeplatz - angestammte Heimat des Ostermarkts - demnächst im Zuge der Fußgängerzonensanierung zur Baustelle wird. Doch das Provisorium komme hervorragend an, berichtete Lösel in seinen Begrüßungsworten. "Der Markt sei hier viel schöner, hat vorhin eine Frau zu mir gesagt. Hier sollte er bleiben. Ich finde, es war eine gute Entscheidung, auf den Rathausplatz zu gehen. Das ist unsere Kultur - und die gehört auf den Rathausplatz!"
Lösel würdigte auch die viele Arbeit von Brigitte Fuchs und ihren Helferinnen, die vier Tage lang mehr als 5000 Eier für den Osterbrunnen aufwendig bemalt haben. "Ich habe ihnen von meinem Büro aus immer wieder mal zugeschaut und war wirklich sehr beeindruckt!" Die Jugendblasmusik aus Zuchering gestaltete die Eröffnungsfeier schwungvoll.
Der Osterbrunnen auf dem Rathausplatz ist eine Attrappe: aus Holz, anstelle des kleinen Runds, das dort üblicherweise plätschert. Aber etwas müssen die Ostereier eben schmücken. Der Ludwigsbrunnen auf dem Paradeplatz - sonst das Objekt der Zierde - stand bis in die 1930er-Jahre auf dem Rathausplatz, insofern hat die baustellenbedingte Änderung sogar einen historischen Bezug.
Der Ostermarkt ist bis Sonntag, 8. April, täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Rund um die Osterkrone ist ein kleiner Feinschmeckermarkt aufgebaut. Es gibt auch ein Kinderkarussell.
