Auf dünnem Eis

11.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:30 Uhr
Mithilfe eines Eisrettungsbretts zogen zwei Feuerwehrmänner die beiden Kinder an das rettende Ufer (hinten). Etwa 200 Meter vom Biendlweiher entfernt haben die Mailinger Faschingsfans gestern Nachmittag ihr Partyzelt aufgestellt. −Foto: Reiß

Ingolstadt (DK) Im wahrsten Sinn auf dünnem Eis haben sich am Montagnachmittag zwei Kinder auf dem sogenannten Biendlweiher in Mailing bewegt. Da sie rund 100 Meter vom rettenden Ufer entfernt waren, setzte ihr Vater einen Notruf ab. Mit einem Eisrettungsbrett wurden die Geschwister unversehrt ans Ufer gebracht.

Aus brandschutztechnischen Gründen mussten sich die Mailinger Faschingsfans in diesem Jahr nach einem neuen Platz für ihr närrisches Treiben am Faschingsdienstag umsehen. Im Sonnerhof in der Pionierstraße war es zu eng geworden. Am Montagnachmittag schlugen sie ihr Partyzelt deshalb in der Nähe des Biendlweihers auf. Während die Erwachsenen mit dem Aufbau beschäftigt waren, gingen das dreijährige Mädchen und der sechsjährige Bub auf Erkundungstour. Sie konnten der Versuchung nicht widerstehen und betraten das dünne Eis. Bis ihre Eltern auf das Fehlen aufmerksam wurden, war das Geschwisterpaar rund 100 Meter vom Ufer entfernt. 
 Der Vater konnte die Kinder davon überzeugen, sich nicht mehr zu bewegen. Er setzte um 15.58 Uhr einen Notruf ab. Ein Rettungshubschrauber mit zwei Feuerwehrmännern in Kälteschutzanzügen, ein Rüstzug der Berufsfeuerwehr mit elf Beamten und die Freiwillige Feuerwehr Mailing mit 20 Kräften trafen kurz darauf am Ufer ein. Der Hubschrauber setzte die zwei Retter in der Nähe der Kinder auf dem Eis ab und stellte eine Leinenverbindung zu den Rettungskräften am Ufer her. Die Kinder wurden auf ein sogenanntes Eisrettungsbrett gesetzt und gemeinsam mit den beiden Feuerwehrmännern ans Ufer gezogen. Wegen des Verdachts auf eine Unterkühlung wurden sie sofort von einer Notärztin versorgt und danach sicherheitshalber ins Klinikum gebracht.
 Wie ernst die Situation war, kann daran ermessen werden, dass die beiden Männer nach Verlassen des Hubschraubers sofort in das Eis eingebrochen sind und sich anschließend nur noch flach liegend auf dem Eis fortbewegen konnten. „Das Eis war so, dass es Kinder gerade noch und Erwachsene nicht mehr getragen hat“, sagte Brandamtmann Franz Hierl gegenüber unserer Zeitung.