Eichstätt
Auf Diebesjagd durch den Naturpark

Neuer Kinder-Audioguide zur Saisoneröffnung des Informationszentrums

15.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:11 Uhr
Beim neuen Audio-Guide im Naturpark Altmühltal sind die Kinder am Zug: Ausprobiert wird er hier von Ella-Luise Nar und ihrem Bruder Leopold, beobachtet von (von links) Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein, Landrat Anton Knapp und Naturpark-Projektbetreuerin Andrea Hüttinger. −Foto: eha

Eichstätt (EK) Viele Fossiliensucher träumen davon, ein Exemplar des Urvogels Archaeopteryx zu entdecken - jenes jurazeitliche Lebewesen, das das Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln darstellt und bisher nur im Naturpark Altmühltal gefunden wurde. Für Kinder wird dieser Traum jetzt im Informationszentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt dank eines Audioguides Wirklichkeit. Er ist eine der Neuheiten im Jubiläumsjahr "50 Jahre Naturpark Altmühltal" ebenso wie eine durchgängige Freizeitbuslinie zwischen Dollnstein und Regensburg oder der barrierefreie Ausbau des Zeltplatzes Hammermühle.

Mit der Vorstellung des neuen Audioguides haben Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, und Eichstätts Landrat Anton Knapp (CSU) als Vorsitzender des Vereins "Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) e.V." den offiziellen Startschuss für die neue Saison gegeben. "Eine besondere für unseren Naturpark", betont Knapp, "schließlich feiert der Naturpark Altmühltal 2019 den 50. Jahrestag seiner Gründung".

Seit vergangenem Wochenende gelten im Eichstätter Informationszentrum die Sommeröffnungszeiten, damit ist auch die Ausstellung im ersten und zweiten Stock wieder regulär für Besucher zugänglich. "Genau diese Ausstellung wollten wir für Kinder und damit allgemein für Familien oder Schulklassen noch attraktiver machen", erklärt Christoph Würflein. So entstand der Wunsch nach einem Audioguide für Kinder. Realisiert hat ihn die Eichstätter Kommunikationsagentur Magenta4 GmbH zusammen mit dem Preither "Luxtec Projektstudio".

"Wir wollten keinen klassischen Hörführer, der die Kinder einfach nur im Pulk von Station zu Station schiebt", erläutert Autorin und Regisseurin Sisi Wein, "sondern vielmehr ein Hörspiel, bei dem sie aktiv und mit wachen Sinnen die Ausstellung und damit den Naturpark Altmühltal erkunden." Deshalb hat sie sich einen unterhaltsamen Krimi ausgedacht, der sich vor allem an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter richtet: "Ein Original des Urvogels wurde gestohlen und die Kinder unterstützen die Ermittler: den schlauen Dinosaurier Fossi und seinen nicht ganz so schlauen jurazeitlichen Kollegen Juvi."

Zum Audioguide kommt man einfach mit einem QR-Code-Reader; da das aber meist Sache der Eltern ist, können sich die Kinder auch einfach am Counter des Infozentrums Tablets ausleihen, auf denen sie dann mit Fossi und Juvi im Haus unterwegs sind. Dabei begegnen sie zum Beispiel findigen Fledermäusen, einem römischen Legionär, Gabriel de Gabrieli oder sie nehmen ein Bad im Jurameer. Jeweils am Ende der rund drei Minuten langen Höreinheiten erhalten die Kinder Hinweise, die sie zur nächsten Station führen. Die wiederum kann in der ganzen Ausstellung sein: Bevor die Kinder also nach knapp einer halben Stunde den Dieb fangen, sind sie treppauf, treppab im Infozentrum unterwegs.

Für Bewegung ist also gesorgt, und das gilt natürlich auch für die Aktivangebote im Naturpark Altmühltal. Gerade Radler und Wanderer schätzen hier die Freizeitbus-Linien. "Wir freuen uns sehr, dass es neben den bestehenden Linien nun eine neue, durchgängige Verbindung zwischen Dollnstein und Regensburg gibt", so Würflein. Je viermal täglich sind die Busse am Wochenende und an Feiertagen in beiden Richtungen unterwegs. Stationen dieser "FreizeitBus Linie Nord" sind unter anderem Eichstätt, Beilngries, Riedenburg und Kelheim. Die Fahrräder werden einfach im Fahrradanhänger verstaut (nach Voranmeldung). Christoph Würflein empfiehlt den Freizeitbus auch wegen der sehr günstigen Tickets, darunter etwa ein Kurzstreckenticket für Wanderer. Auch Bootwanderer profitieren laut Würflein von der neuen Linie: "Gerade im unteren Altmühltal war es für Bootwanderer bis jetzt schwierig, nach der Tour auf dem Fluss wieder zurück zum Ausgangspunkt zu kommen. Jetzt können sie sogar noch gemütlich in den Biergarten gehen und dann mit dem Bus zurückfahren; um den Rücktransport der Boote kümmert sich ja meist der Bootsvermieter."

Geschätzt wird die Altmühl von den Bootwanderern zudem aufgrund ihrer Rastplätze direkt am Ufer. "Auch hier tut sich was", so Würflein: Der bisherige Übernachtungsplatz in Hagenacker bei Dollnstein wird in einen Tagesrastplatz umgewandelt und dort ein naturnaher Umleitungsbach angelegt, der als Fischtreppe dienen wird: "Davon haben die Natur und die Rastenden etwas". Nur wenige Kilometer flussaufwärts erfährt der Zeltplatz Hammermühle eine weitere Aufwertung: "Mit seinem Schäferwagendorf und den Wohnmobilstellplätzen ist er nicht nur für Bootwanderer eine wichtige Anlaufstelle", betont Würflein. "Deshalb werden derzeit die Sanitäranlagen und der Zugang zum Kiosk barrierefrei gestaltet."

Somit startet der Naturpark Altmühltal bestens gerüstet in seine Jubiläumssaison, die mit geführten Jubiläumstouren sowie im Informationszentrum mit einem Thementag und vielen Mitmachaktionen (14. Juli 2019) gefeiert wird: Mehr darüber erfährt man online unter www.naturpark-altmuehltal.de/50-jahre sowie in der Broschüre "50 Jahre Naturpark Altmühltal", die kostenlos im Infozentrum erhältlich ist.