Ingolstadt
Auf die Plätze!

Beim Wettbewerb um die Planung des neuen Sportbades gehen zehn Architekten an den Start

01.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:52 Uhr

−Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Ende Februar können sich zehn Architekturbüros an die Arbeit machen. Ihre Aufgabe: ein neues Sportbad planen, das in ein paar Jahren das alte Hallenbad Mitte ersetzen soll. Derzeit wird in den Stadtratsgremien die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs vorbereitet.

Jetzt wird es langsam ernst. Nach dem Ringen um den richtigen Standort und die Kosten des Bauprojekts – derzeit gelten 17 Millionen Euro als Obergrenze – bekommen die Planer zu tun. Bis 14. Mai müssen sie ihre Arbeiten bei der Stadt abgeben, einen Monat später tritt das Preisgericht zusammen.

„Eine besondere Herausforderung“, heißt es zu Beginn des Auslobungstextes, „stellt die prominente Lage des Grundstücks im Bereich der historischen Festungsanlagen der Landesfestung Ingolstadt dar.“ Auf der knapp ein Hektar großen Fläche am alten Eisstadion steht als Überbleibsel der historischen Fronte Preysing die Flankenbatterie 92. Das Baudenkmal – früher vom ERC genutzt – soll „unter Wahrung des Denkmalschutzes saniert und in die neue Nutzung einbezogen werden“, lautet die Aufforderung an die Planer.

Klare Vorgaben bekommen die Architekten, was das Innere des Neubaus betrifft: „Grundsätzlich soll das neue Sportbad ein wettkampffähiges 50x25-Meter-Sportbecken und ein Lehrschwimmbecken mit 25x10 Meter, einen kleinen Saunabereich, eine Cafeteria sowie einen Verwaltungsbereich beinhalten.“ Betreiber Freizeitanlagen rechnet mit 150 000 bis 200 000 Besuchern pro Jahr, während es bisher im Hallenbad Mitte nur 100 000 sind. Etwa ein Drittel der Badegäste sollen Schüler und Vereinsmitglieder sein. In der Sportanlage können auch Wettkämpfe ausgetragen werden – laut Ausschreibung „bis hin zu Bayerischen Meisterschaften“.

Nachfragen im Stadtentwicklungsausschuss provozierte das Planungsamt mit der Formulierung, dass die Büros „zur Höhenentwicklung keine Vorgaben“ erhalten sollen. Als Orientierungswert diene lediglich das 15 Meter hohe alte Hallenbad. „Da weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll“, schüttelte Johann Stachel (FW) den Kopf. Er erinnerte an die Standortdiskussion, bei der immer vor einer möglichen Beeinträchtigung des Glacis gewarnt worden sei. „Wir brauchen eine Formulierung“, forderte Oberbürgermeister Alfred Lehmann, „dass es nicht zu hoch werden soll.“

Manfred Schuhmann (SPD) griff noch einmal die Anregungen des SC Delphin und des Scheiner-Gymnasiums auf, wonach das ganze Bauvorhaben mit Blick auf die Schule auch erweitert werden könnte. Kulturreferent Gabriel Engert widersprach: Das Gymnasium habe vom Unterricht her „keinen Bedarf“ an weiteren Räumen. Franz Hofmaier (ÖDP) legte Wert darauf, dass die Idee eines ökologisch vorbildlichen „Passivhausbades“ nicht ganz aufgegeben wird.

Wie schon beim Museumswettbewerb, den er als Juryvorsitzender leitete, wird auch diesmal Prof. Ludwig Wappner dem Preisgericht angehören. Neben den Stadträten, die in der Jury sitzen, werden Vertreter der Schulen und des Schwimmsports als Berater zugezogen. Die Preissumme beträgt insgesamt 78 000 Euro.