Dietfurt
"Auf die Gründerväter zurückbesinnen"

Die Freien Wähler ziehen in Dietfurt bei ihrer Jahresversammlung Bilanz zur Stadtratsarbeit

15.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Gebaut werden darf nun "Am Lehnlach" unterhalb des Kreuzberges. Über dieses und viele weitere Themen ist bei der Jahresversammlung der Freien Wähler in Dietfurt gesprochen worden. −Foto: Hradetzky

Dietfurt (DK) Bei der Jahresversammlung der Freien Wähler und der Unabhängigen Parteifreien Wähler (FW/UPW) in Dietfurt sind viele Themen auf den Tisch gekommen. Unter anderem wurden diverse Beschlüsse, die im Stadtrat in der jüngeren Vergangenheit gefasst wurden, erörtert.

Der Vorsitzende Bernd Mayr begrüßte alle Anwesenden, darunter Ehrenmitglied Rupert Faltermeier sowie zahlreiche Freunde und Anhänger der Gruppierung. Zu Beginn seines Berichtes ließ Mayr wissen, dass der eingetragene Verein insgesamt 32 zahlende Mitglieder und sieben Stadträte beherberge. "Wir sollten uns wieder auf die Intentionen der Gründerväter der FW/UFW zurückbesinnen", betonte Mayr. "Bei uns darf immer noch jeder sagen, was er meint, und auch so abstimmen. Wir brauchen keine Ja-Sager und Abnicker." Weiter erklärte Mayr, dass es von Seiten der Stadt ein sehr großer Fehler gewesen sei, das alte BayWa-Gelände nicht zu erwerben. Die Stadt hätte eine große Anzahl von Bauplätzen in der Kernstadt erwerben können, so Mayrs Überzeugung. Die Planungsgestaltung liege nun in den Händen der Architekten der Firma, die das Grundstück gekauft hat. Zu diesem Punkt folgte eine rege Diskussion.

Johannes Seelus, amtierender Fraktionssprecher, bedankte sich zunächst bei seinem Vorgänger Harald Uhl, der dieses Amt sieben Jahre ausgeübt hatte. In seinem Bericht und Rückblick auf die vergangenen Monate führte er die Renovierung und den Ausbau des städtischen Kindergartens auf. Auch über das "Mülltonnenhäuschen", welches zu "teuer" geworden sei, wurde diskutiert. In Planung sei derzeit die Verbesserung der Parkplatzsituation beim Kindergarten und auch der Spielplatz solle erneuert werden. Schließlich brachte Seelus noch vor, dass im Stadtrat eine Stellplatzsatzung beschlossen worden sei, die Folgendes vorsieht: Wenn Wohnraum geschaffen wird, müssen auch die notwendigen Stellplätze nachgewiesen werden. Die Ortsabrundungssatzung "Am Lehnlach" sei auf Antrag der Freien Wähler aufgehoben worden. Bauen sei nun für eine junge Dietfurter Familie möglich. Es sollte aber auch die übrige Fläche für Bauplätze genutzt werden.

Seelus erwähnte auch das Glyphosat-Verbot auf städtischen Grundstücken, welches im Stadtrat nach längerer Diskussion beschlossen wurde. Auch das sogenannte "Einheimischenmodell" war vor Kurzem Inhalt eines ein Stadtratsbeschluss: Es beinhaltet Kriterien, für die Bauwillige Punkte erhalten, um im "Kauf-Ranking" bessere Chancen zu haben. Im Fokus des Modells stehen junge Familien mit Kindern. In Bezug auf das Baugebiet Grünäugl 2 sei dieses "Einheimischenmodell" jedoch unglücklich, da hier schon seit über fünf Jahren eine Liste mit Interessenten existiere. Seelus führte weiter aus, dass sich die Freien Wähler in Dietfurt und den Ortsteilen an der Unterschriftenaktion für die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge beteiligt haben.

Zudem erklärte Seelus, dass in der vorangegangenen Stadtratssitzung der Entwurf des Haushalts für das Jahr 2018 vorgelegt wurde und dieser in der kommenden Stadtratssitzung endgültig beschlossen werden soll. Es werde in diesem Jahr keinen Straßenausbau geben, einzig eine Erschließungsstraße in Predlfing sei im Haushalt enthalten, Töging und Mühlbach blieben dabei unberücksichtigt, was sehr zu bedauern sei. Die kompletten Rücklagen seien nun aufgebraucht, sodass im kommenden Jahr wohl neue Schulden gemacht werden müssten, worüber die Anwesenden rege diskutierten. Die Haushaltssituation sei solide, aber hintergründig doch angespannt, war zu hören. "Es dürften keine unerwarteten Ereignisse eintreten. Falls doch, werden wir kaum ohne eine Neuverschuldung auskommen", so Seelus. Zum Ende seiner Ausführungen ermunterte der Fraktionssprecher die Teilnehmer, unbedingt für die Freien Wähler zu werben und neue Kandidaten für die zwei Listen zu akquirieren. "Wir sind eine sehr ausgewogene Truppe, die alle Gesellschaftsformen vertritt", so der Fraktionssprecher. Wer sich dieser anschließe, würde daher aktiv an der Verbesserung der Lebensbedingung in der Gemeinde beitragen.

Im Anschluss an diese Ausführungen folgte der Kassenbericht von Kassier Edeltraud Adlkofer. Unter dem Punkt Anträge und Sonstiges kamen noch weitere Wortmeldungen. Ein Mitglied aus Staadorf meldete, dass es im Dorf immer noch keinen Handyempfang gebe, was im Falle eines Stromausfalls eine Kommunikation unmöglich mache. Ein Mitglied aus Töging monierte, dass der für das Töginger Schloss geforderte Aufzug immer noch auf sich warten lasse. Für den Aufzug, der über das Dach hinausragen würde, müsse der Denkmalschutz noch sein Einverständnis geben. Die Möglichkeit einer Direktheizung im Schloss wurde bereits überprüft und liege im Moment bei Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), war zu hören. Für den Kindergarten Töging sei derweil vor zwei Jahren eine Drainage beantragt worden, aber bis dato sei noch nichts passiert.

Mayr wies noch darauf hin, dass in diesem Jahr in Hainsberg ein Pizzabacken und eine Nikolausfeier stattfinden werden. Zudem werde Uhl für seine Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender geehrt. Bernd Mayr erklärte zudem, dass er für die UPW-FW-Fraktion eine neue Domain bestellen und einen "Profi" zur Erstellung der Website suchen werde. Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende bei den Mitgliedern für die geleistete Arbeit.

Katrin Hradetzky