Eichstätt
"Auf die fast zehn Prozent bin ich heute noch stolz"

Albert Schmidt kandidierte 1990 erfolglos für die Grünen in Bayern und zog vier Jahre später in den Bundestag ein

29.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr
Albert Schmidt. −Foto: DK-Archiv

Eichstätt/Berlin (DK) Albert Schmidt war einer der profiliertesten Politiker der Grünen im Landkreis Eichstätt. Nach seiner gescheiterten Kandidatur für den Landtag 1990 bewarb er sich für seine Partei 1994 erfolgreich um ein Mandat im Deutschen Bundestag, das er bis 2005 innehatte.

Am 31. Dezember 2002 gab er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. 2005 gründete er in Berlin ein Büro für Politikberatung und Coaching.

Herr Schmidt, welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kandidatur 1990?

Schmidt: Für mich war die Wahl 1990 in einem Landkreis wie Eichstätt ein Probelauf. Aber wir haben mit Themen wie „Besseres Müllkonzept“ oder der Frage, wie sich die Verteidigungspolitik nach der Wiedervereinigung 1989 oder auch dem Ausstieg aus der Atompolitik nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1987 den Wahlkampf beherrscht.

Zu den Themen hat es heftige und Debatten im Eichstätter Kreistag, dessen Mitglied Sie waren, gegeben.

Schmidt: Ja. Immer wieder hieß es dabei von den sogenannten etablierten Parteien, auf Landkreisebene können wir da nichts machen. Das hat mich nicht befriedigt, so dass ich politisch mehr erreichen wollte. Ich denke, dass ich mir dabei einen Namen bei den bayerischen Grünen gemacht habe, so dass ich bei der Bundestagswahl 1994 einen aussichtsreichen Listenplatz erhalten habe.

Welche Rolle hat gespielt, dass die CSU erstmals ohne Franz Josef Strauß auskommen musste?

Schmidt: Das war für die CSU sicherlich wichtiger als für uns.

Dass ich in der katholischen Bischofsstadt Eichstätt fast zehn Prozent erreicht habe, darauf bin ich heute noch stolz.

Das Gespräch führte Hermann Redl