Ingolstadt
Auf der Suche nach Mister N.N.

CSU platziert Seiteneinsteiger bei der Listenaufstellung auf Rang sieben, sagt aber noch nicht, wer es ist

30.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

»Intensiv beschäftigt«, hat sich die CSU mit der Stadtratsliste: Kreischef Hans Süßbauer, OB-Kandidat Christian Lösel und Fraktionschef Joachim Genosko (v. l.) stellten sie vor - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Mit guter Laune und auch selbstbewusst ist die Ingolstädter CSU von ihrer Klausurtagung in Bad Birnbach zurückgekehrt. Im Gepäck hat sie die Stadtratskandidatenliste, die aber noch unvollständig ist. Ein prominenter Seiteneinsteiger soll auf Rang sieben antreten, muss aber noch zusagen.

Wie sich die Bilder ändern: Vor ein paar Tagen saß die CSU ebenfalls in ihrem Haus vor der Presse und musste bedrückt den Abgang von OB Alfred Lehmann verkünden. Gestern aber sprühten Kreisvorsitzender Hans Süßbauer, Fraktionschef Joachim Genosko und der designierte OB-Kandidat Christian Lösel vor guter Laune. Sie präsentierten die Kandidatenliste für die Kommunalwahl, wie sie am Wochenende in Bad Birnbach vom erweiterten Kreisvorstand beschlossen worden ist.

„Wir haben uns intensiv damit beschäftigt“, beschrieb Süßbauer die Ernsthaftigkeit, mit der jeder einzelne der 50 Plätze in geheimer Abstimmung vergeben worden ist. Einen „guten Querschnitt durch die Bevölkerung“ will Süßbauer darin ausgemacht hat. Neben den CSU-Granden finden sich auch Neueinsteiger aus der Mitte der Ingolstädter Bürgerschaft auf der Liste.

Sie wird erwartungsgemäß von OB-Kandidat Christian Lösel angeführt, der am 18. Juli offiziell nominiert werden wird. Hinter ihm steht Bürgermeister Albert Wittmann auf Platz zwei. Das sei auch sinnbildlich zu verstehen, so Süßbauer. Wittmann werde „an seiner Seite stehen, wenn der Christian OB wird“.Unterstützung kommt auch von anderer Stelle: Noch-OB Alfred Lehmann kandidiert auf Platz fünf. „Er hat zugesagt, auf die Liste zu gehen, weil er Christian helfen will“, erklärte Süßbauer. Allerdings werde sich Lehmann freiwillig aus jeglicher Ausschussarbeit zurückhalten. Er möchte sich auch im Sitzungssaal in die zweite Reihe setzen. Das wolle man selbst aber nicht, sprachen Süßbauer und Genosko deutlich aus.

Etwas geheimnisvoller waren sie bei Listenplatz sieben, der bisher mit N.N. (Nomen Nominandum) gekennzeichnet ist. Ein prominenter Seiteneinsteiger soll hier für die CSU antreten, hat aber noch nicht zugesagt. „Er weilt gerade im Ausland“, sagte Genosko, der bereits Vorgespräche geführt hat, dabei aber Verschwiegenheit bis zur erwarteten Zusage zusicherte. Bis Ende der Woche will sich die CSU erklären.

Neben dem bekannten Personal aus dem Stadtrat und den Ortsvereinen präsentiert sie auf der Liste einige Überraschungen, die weit über den IN-City-Vorsitzenden Thomas Deiser (Platz zehn) hinausreichen. Alfred Grob (28), Chef der Ingolstädter Kriminalpolizei, ist ebenso zu finden wie die beiden Klinikumschefärzte Prof. Michael Wenzl (33) und Prof. Babür Aydeniz (34) sowie Nordbräuchefin Eva-Kristina Wittmann-Ott (35). Ein Stimmengarant dürfte Sandro Montuori (43) sein, der Wirt des Szenelokals „Corso Italia“ an der Theresienstraße.

Vergeblich suchen alteingesessene Ingolstädter aber Stadtrat Martin Schlagbauer, der kandidieren wollte, aber in Bad Birnbach zurückzog. Wie Genosko andeutete, habe man ihm nur einen hinteren Listenplatz anbieten können, den Schlagbauer ablehnte.