Hörzhausen
Auf der Suche nach einem Schlussmann

SV Hörzhausen hat momentan noch ein schwer zu lösendes Problem

21.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:29 Uhr
Nicht mehr im Kasten des SV Hörzhausen: Jonas Hermann. −Foto: M. Schalk

Hörzhausen (SZ) Es ist die Zeit der großen Transfers.

Die Zeit, in der die Verantwortlichen eines Fußballvereins noch einmal alles versuchen, um ihre jeweiligen Mannschaften für die neue Saison bestmöglich aufzustellen. In der ganz großen Fußballwelt funktioniert das freilich mit ein wenig anderen Mitteln und einem anderen Druck als zum Beispiel im beschaulichen Hörzhausen. Und doch droht eine scheinbar banale Personalfrage beim kleinen A-Klassisten in der Sommerpause zum großen Problem für die Spielzeit 2019/20 zu werden: Noch immer ist nämlich ist Abteilungsleiter Richard Fischer auf der Suche nach einem Torwart.
Da sich die bisherige Nummer eins, Jonas Hermann, vor Kurzem überraschend für einen Wechsel nach Pöttmes entschieden hatte, bedeuteten die vergangenen Wochen für Fischer vor allen Dingen viel Arbeit. "Die stressigste Sommerpause" in seiner Zeit als SVH-Fußballlchef sei es schon jetzt, sagt er. Bald 50 potenzielle Torhüter (vor allem Ersatzkeeper anderer Vereine) hat der Hörzhausener ausfindig gemacht und in Gesprächen versucht, von der Aufgabe in der A-Klasse Aichach zu überzeugen. Bis nach Utting am Ammersee hat er dabei seine Fühler ausgestreckt. Die Argumente, mit denen der Abteilungsboss durchaus punkten konnte: eine ambitionierte Mannschaft, die ihren vierten Tabellenplatz aus der abgelaufenen Saison mindestens wiederholen möchte. Dazu der große Zusammenhalt im Team - und ein wohl sicherer Platz im Tor ohne allzu großen Konkurrenzkampf.

Das schlagende Gegenargument: "Der Zeitpunkt", wie Fischer betont. "Viele haben ihr Interesse signalisiert. Dadurch, dass wir uns aber so kurzfristig auf die Suche machen mussten, stehen die meisten Keeper eben schon bei ihren Vereinen im Wort", zeigt sich der Hörzhausener verständnisvoll. Zumal der SVH laut Fischer ja selbst erst durch eine kurzfristige Absage seines eingeplanten Torhüters vor das aktuelle Problem gestellt worden sei.
Was bleibt, ist nun also die Hoffnung, dass irgendwo in der regionalen Fußballszene doch noch ein Torwart-Talent schlummert, das noch keinen Platz für die Saison 2019/20 hat. Auch einem jungen Nachwuchskeeper die erstmalige Chance in einer Erwachsenenmannschaft zu geben, sei eine Option, die den Hörzhausenern durchaus vorschwebt, wie Fischer betont. "Wir hoffen natürlich, dass wir bis zum Saisonstart noch eine passende Lösung finden", sagt er. Interessenten für einen "Nebenjob" in einem A-Klassen-Tor sind in Hörzhausen jedenfalls willkommen. Und Fischer weiß: Vielleicht entpuppt sich - wie manchmal selbst in der großen Fußballwelt - ja eine "Notlösung" am Ende als der ganz große Wurf.

Matthias Vogt