Neuburg (kpf) Die Sonne scheint nicht, sie brennt herunter, der Wochenmarkt ist gut besucht, an einer schattigen Ecke werben Michael Kettner (SPD), Bettina Häring und Lothar Klingenberg (beide FDP) für eine Fußgängerzone. Ein paar Schritte weiter hat Maximilian Seitz (Linke) seinen Stand zum selben Zweck aufgebaut.
Immer wieder bleibt jemand stehen und unterschreibt, um ein Bürgerbegehren zu erreichen. Die Linke geht noch weiter. Der Neuburger Landtagskandidat Roland Keller zieht mit der Bundestagsabgeordneten Eva Bulling-Schröter und seinem Eichstätter Mitbewerber um ein Landtagsmandat, Manfred Lindner, durch die mögliche Fußgängerzone, begleitet von dem siebenjährigen spanischen Straßenhund Chico und dem fünfjährigen Cyrano, einem Berger de Picardie. Die Frau aus dem Bundestag erwirbt ein T-Shirt, einen schwarzen Rock und Bücher. Roland Keller wird von den Parteifreunden dazu überredet, sich eine rote Krawatte zuzulegen. Freudestrahlend findet Weinkenner Manfred Lindner ein Rotweinglas, das er in Ingolstadt vergeblich gesucht hat. Es lässt, so die fachkundige Neuburger Verkäuferin Astrid Pietsch, den Wein atmen und erspart das Dekantieren. Lindner ist zufrieden, seine paar hundert Flaschen Wein im Keller müssen nicht versauern. Kandidaten und Abgeordnete legen einen Zwischenstopp vor dem Pfafflinger ein. Die kleine Einkaufstour hat ihnen gefallen, Neuburg hat ihnen gefallen und eine Fußgängerzone können sie sich gut vorstellen. Lindner rät zu einer kreativen Lösung, mit der man vielleicht alle Seiten gebührend berücksichtigen könne.
