Riedenburg (er) Vertreter von fast 60 Firmen und Ausbildungssparten haben bei der Berufsinfomesse am Samstag in der Riedenburger Johann-Simon-Mayr-Realschule ein umfassendes Informationsangebot präsentiert. Das Interesse war riesig.
Wie lange es die Berufsinfomesse in Riedenburg schon gibt, kann selbst der Cheforganisator Josef Brunnbauer von der Agentur für Arbeit Regensburg nicht aus dem Stegreif sagen. Unbestritten aber ist, dass dieses Treffen der baldigen Schulabgänger mit ihren womöglich künftigen Ausbildungsbetrieben und Arbeitgebern nicht mehr wegzudenken ist. "Ich war auch mit meinen beiden älteren Kindern schon hier, denn ohne entsprechende Vorinformationen für junge Menschen und ihre Eltern geht's einfach nicht", betont Rosa Burkhardt aus Kelheim zu ihrer Suche nach dem Traumberuf nun für die Tochter. An diesem Samstagvormittag will Sophia aus einer achten Klasse der Johann-Simon Mayr-Realschule erste Eindrücke zu einer Ausbildung im Gesundheitsbereich sammeln. "Es gibt gute Informationen hier, man möchte ja auch langsam den Grundstein legen, um in den Wechsel von Schule zum Beruf hinein zu wachsen", weiß die Mutter aus Erfahrung. Denn wo sonst könnten junge Menschen rascher und umfassender einen Einblick in verschiedene Berufsbereiche bekommen als hier.
Die Grundlagen dafür werden von Jahr zu Jahr besser, wie Brunnbauer weiß. "Es sind schon jetzt mehr Aussteller hier als in den Jahren zuvor und die Nachfrage steigt ständig. Vor 20 Jahren hat man da geradezu noch betteln müssen", unterstreicht der Berufsberater. Fast 60 Firmen vom Luft- und Raumfahrtunternehmen bis zum Bauhandwerk und von der Automobilindustrie bis zu Gesundheitsberufen und dem Öffentlichen Dienst drängen sich in der Sporthalle und in der Aula der Staatlichen Realschule. Obendrein bieten fast alle Ausbildungssparten eigene Referate mit gezielten Informationen zum Berufsbild samt Aufstiegsmöglichkeiten und Verdienstspannen in den Klassenzimmern an. Die Verantwortlichen an den drei Riedenburger Schulen, an deren Schülerinnen und Schüler sich diese Messe hauptsächlich richtet, sehen in so einem Informationstag einen großen Gewinn und daher haben sie sich die Organisationsaufgaben vor Ort geteilt. "Die Zusammenarbeit unserer Schulen hat sich bewährt und ist hervorragend", bestätigt Thomas Dachs, Direktor der Staatlichen Realschule. Diese Ansicht vertritt auch sein Kollege Christian Fackler von der Mädchenrealschule. "Die Schüler werden im Unterricht und die Eltern durch Elternbriefe auf diesen Vormittag vorbereitet. Zudem ist der Berufsanfang ein Teil des Lehrplans", so Fackler. Die Vorzüge dieses Infotages bestätigt auch Andreas Hamann vom Ausbildungsmarketing der Firma Audi: "In vielen Bewerbungsgesprächen erfahren wir, dass solche Messen für junge Menschen der entscheidende Faktor für die Berufswahl sind, weil hier persönliche Gespräche stattfinden." Selbst die Polizei sieht in solchen Infotagen nach den Erfahrungen des Beratungsbeamten Werner Weisensee einen hohen Stellenwert in der Werbung um Nachwuchs.
Örtliche Firmen wie das Bauunternehmen Günther Goppold stellen sich hier der Konkurrenz durch die Industrie und auch sie können aufzeigen, dass etwa der Maurerberuf körperlich längst nicht mehr so anstrengend ist und zudem gute Entwicklungs- und Verdienstmöglichkeiten bietet. Hausherr Dachs bricht ohnehin eine Lanze für das Handwerk. "Ich finde, dass heute mehr Besucher denn je da sind. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass die berufliche Bildung in Bayern hervorragende Chancen bietet und nicht alleine die akademische Ausbildung", unterstreicht er. Auch Brunnbauer sieht sein Konzept durch das große Interesse wieder einmal bestätigt. "Die Nachfrage ist stark, die Vorträge waren gut besucht und die Betriebe sind zufrieden. Es geht so mindestens in diesem Ausmaß natürlich auch in den nächsten Jahren weiter, es hat sich bewährt", ist seine Bilanz.
