Dietfurt
Auf der Pirsch nach 3-D-Wild

200 Teilnehmer bei Wettbewerb der Dietfurter Bogenschützen

22.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:34 Uhr

Vom gegenüber liegenden Altmühlufer musste der Braunbär ins Visier genommen werden. Stolz präsentierte diese Pirschgesellschaft ihre Trophäe.

Dietfurt (gtz) Früh aufstehen mussten die Schützen, die am vergangenen Wochenende am 21. Jagdturnier der Bavarian Bowmen in Dietfurt teilnahmen. An die 200 Schützen waren gekommen.

Um halb sieben morgens machte sich die erste Sechsergruppe auf die mehrstündige Tour durch die Schwedenleite in Töging, bei der es allerlei jagdbares 3-D-Wild aus PU-Schaum zu erlegen galt. Im Zehnminutentakt marschierten die Teilnehmer los, unter denen alle Altersgruppen vom Dreikäsehoch bis zum Senior im achten Lebensjahrzehnt vertreten waren.

Wie auf der echten Pirschjagd machten die Schützen das plastisch dargestellte Wild erst aus und visierten es dann zielbewusst vom markierten Punkt aus an. Zwei Tage lang waren Konzentration und Präzision beim Schuss auf 28 Attrappen gefragt. Nur wer durchhielt, kam in die Wertung. Es wurde in fünf Klassen gezählt vom Holzbogen ohne Pfeilauflage bis zum Visierbogen Release. In der Mehrheit waren die männlichen Starter in Schüler-, Jugend-, Junioren- und Erwachsenenwertung, die Quote der weiblichen Schützen lag bei einem Drittel.

Ein gutes Weißwurstfrühstück beim Vereinsheim der Bogenschützen im Industriegebiet und ein kräftiger Schluck Kaffee als Zielwasser machten morgens fit. Möglich war hier auch ein kleines Probezielen und Warmschießen auf Tafeln, unterwegs wartete eine Brotzeitstation, Schweinebraten mit Knödel und hausgemachtem Blaukraut belohnte zum Schluss die Jagderfolge. Ihre Treffkünste auf Tierplastiken aus aller Welt demonstrierten Teilnehmer aus benachbarten Regionen, aus dem Chiemgau und dem Frankenland.

Ein Stammgast aus Kanada konnte diesmal nicht dabei sein, was er sehr bedauerte. Bis zu drei Pfeilen durften jeweils abgegeben werden, der Blattschuss auf Anhieb brachte 20 Punkte. Nicht immer konnte in Ruhe gezielt werden, aus dem Sattel eines Schaukelpferds mussten die Schützen eine ruhige Hand bewahren. Ein paar Exoten galt es aufs Korn zu nehmen, unter den Attrappen befanden sich auch Ente und Elefant aus der „Sendung mit der Maus“. Wieder schwebte ein mächtiger Drache, Furcht und Glück verheißende Gestalt der einheimischen und chinesischen Mythenwelt, als Zielscheibe im Gesträuch.

Vom Felsen am Berghang wurde in die Schlucht auf einen Geier anvisiert, eine Wildschweinfamilie, Adler, Hirsche, Panda- und Grizzlybär begegneten den Jägern auf der Pirsch. Der zehnjährige Fabian schwärmte als künftiger Großwildjäger vom Löwen „mit der tollen Mähne“, und ein Begleiter erzählte von seinen Schießerfahrungen am Wackelpodest, wo ein schwankender Stand das Schießen erschwerte.

Erfolgreiche Jäger wurden belohnt, als Beute gab es für die Männer Pakete mit Lebensmitteln aus einheimischer Erzeugung, die Frauen bekamen Schmückendes für den Garten und die Kinder Gutscheine für ein Schnellrestaurant.

Viele Kameradschaften wurden schon bei den Jagdturnieren vergangener Jahre geschlossen, nicht zu kurz kam das gemütliche Beisammensein während der zweitägigen Veranstaltung. Dass auch launisches Aprilwetter einem Jäger nichts anhaben kann, bewiesen die Aktiven. „Wir sind nicht aus Zucker und schießen bei jedem Wetter“, meinte ein fränkischer Schütze, der mit seiner Frau zum wiederholten Mal dabei war. Begeistert vom gemeinschaftlichen Sporterlebnis in der frühlingsfrischen Natur zeigten sich sämtliche Teilnehmer, während sie in lockerer Runde den Pirschgang ausklingen ließen.