Ingolstadt
Auf der nächsten Stufe

Frauenteam des FC Ingolstadt steigt nach turbulenter Saison in die Regionalliga auf

02.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:37 Uhr

Tränen der Freude und Erleichterung flossen bei Spielertrainerin Simone Wagner (rechts) nach der Bayernliga-Meisterschaft. Mit ihren Teamkameradinnen hatte die 28-Jährige in einem furiosen Saisonfinale den Aufstieg in die Regionalliga doch noch erreicht - Foto: Markus Sterner

Ingolstadt (EK) Die Frauen des FC Ingolstadt schreiben ihre Erfolgsgeschichte weiter. Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Bayernliga feierte Spielertrainerin Simone Wagner mit ihrem Team nun die Meisterschaft. In der nächsten Saison spielt der FC 04 dadurch erstmals in der Regionalliga.

Mit einem verdienten 2:0-Erfolg im letzten Heimspiel gegen den FC Stern München (Tore: Ramona Seidel und Katharina Schmittmann) rettete der FC 04 den Zwei-Punkte-Vorsprung vor dem Zweitplatzierten SV Frauenbiburg ins Ziel. Danach flossen erst einmal Tränen. Zumindest bei Spielertrainerin Simone Wagner. „Ich war einfach nur unglaublich glücklich und erleichtert. Mir sind 1000 Kilo von den Schultern gefallen“, meinte die 28-Jährige.

Auslöser der überbordenden Emotionen war der turbulente Saisonverlauf. Denn in der Winterpause trennten sich die Ingolstädterinnen nach internen Querelen von fünf Stammkräften. „Mit dieser Entscheidung hatten wir uns Ziel Aufstieg begraben. Umso stolzer macht es mich, dass die Mannschaft so zusammengerückt ist und mit großem Teamgeist diesen Erfolg doch noch möglich gemacht hat“, sagte Wagner. Abteilungsleiter Josef Graf, der Wagner den Rücken gestärkt hatte, meinte: „Wir sind ein gewisses Risiko eingegangen, deswegen bin ich sehr froh, dass es so ausgegangen ist. Simone stand ziemlich unter Druck. Aber zusammen mit Co-Trainer Johann Herrler hat sie eine gute Arbeit gemacht. Ich freue mich sehr für sie.“

Kurioserweise haben ausgerechnet die Abtrünnigen ihren Ex-Kameradinnen den Weg zum Aufstieg geebnet. Vier Spielerinnen wechselten nämlich zur SpVgg Greuther Fürth, und diese stürzte mit einem 2:1-Sieg Spitzenreiter Frauenbiburg, den ärgsten Rivalen des FC 04. Obwohl die FC-Frauen seit der 0:2-Heimpleite gegen Frauenbiburg keines der bis Saisonende folgenden 13 Spiele mehr verloren, ermöglichte erst der Ausrutscher der Niederbayerinnen am drittletzten Spieltag den Schanzerinnen den Sprung auf Platz eins.

Nach dem Happy-End ist die turbulente Vorgeschichte jedoch vergessen. 16 Spielerinnen der ersten und zweiten Mannschaft – diese feierte mit Trainer Max Mender den Aufstieg in die Bezirksoberliga – fliegen gemeinsam für fünf Tage nach Mallorca. „Auch das zeigt, welchen Teamgeist wir am Schluss in der Mannschaft hatten“, erklärt Wagner.

Nun muss sie in der Regionalliga ein neues Team formen. Mit der Stammtorhüterin Kathrin Landmann, die ihre Karriere beendet, und der torgefährlichen Außenbahnspielerin Cagla Korkmaz (wechselt zu Hertha BSC Berlin) verliert sie zwei Leistungsträgerinnen. Von der U 17-Bundesliga-Mannschaft des FC Bayern kommen vier neue Kräfte. Acht Spielerinnen entspringen dem eigenen Nachwuchs. Neue Nummer eins im Tor soll Nicola Stadler werden, die Tochter von Audi-Vorstandschef Rupert Stadler.