Rohrbach (PK) Der Martinstag ist in diesem Jahr auf einen Montag gefallen. Aber weil sich das Wochenende nun mal besser für die beliebten Laternenumzüge zu Ehren des Heiligen Martin eignen, haben noch nicht alle Kinder diesen großen Tag hinter sich. Kinder und Eltern des Rohrbacher Kindergartens Sternschnuppe drehen erst am Freitag um 17 Uhr mit ihren Laternen eine Runde um den Lehrer-Schlegl-Ring zusammen mit den Eltern. Wieder auf dem Parkplatz vor dem Sternschnuppe-Kindergarten angekommen führen die Vorschulkinder das Martinsspiel auf, es wird gemeinsam gesungen und im Gedenken an den Heiligen St. Martin Brot verteilt. Im Anschluss lädt der Elternbeirat in den Hintergarten ein mit Kinderpunsch und kleinem Imbiss.
Es wird schon eifrig geprobt für das Martinsspiel, den Text und den Ablauf beherrschen die 17 Vorschulkinder schon perfekt, jeder kennt seine Rolle und weiß was zu machen ist, erzählen sie lachend und hüpfend, doch die Aufregung ist spürbar.
Da sind die Begleiter des edlen Ritters Martin, an ihren Kostümen fehlt noch der letzte Schliff, die Schilder müssen noch nachgetackert und die Visiere richtig eingestellt werden, immer wieder wird was locker, aber da schauen die kleinen Ritter schon drauf, dass alles in Ordnung ist. Der Leon ist einer von ihnen und schon ein bisserl zappelig, aber er gibt sich ganz cool: "Ich kann schon alles", versichert er. Spaziergängerinnen sind eifrig unterwegs, unterhalten sich amüsant und sehen und beachten am Wegrand den armen Bettler - den Andreas - überhaupt nicht, der vor Kälte und Hunger zitternd und bibbernd am Boden sitzt und fleht: "Helft mir." Gleichgültig gehen die schnatternden Spaziergängerinnen an ihm vorbei, lachen ihn nur aus und schenken ihm nichts.
Der Bettler hat aber doch noch Glück, es kommt der stolze Ritter Martin - die Lara - hoch zu Roß, er sieht den Bettler und hat Mitleid, teilt seinen schönen warmen Mantel in zwei Teile und hängt eine Hälfte dem Bettler über die Schultern. Ab da will der Ritter Martin kein Ritter mehr sein, er wird Bischof und hat in seinem Leben noch vielen Menschen geholfen und Gutes getan.
17 Vorschulkinder spielen mit und sie fiebern ihrem großen Auftritt am Freitagnachmittag entgegen. Sie haben noch eine Aufgabe: Den Neulingen zu zeigen, wie so ein Umzug geht und die Lieder können sie auch schon alle: "Durch die Straßen" wird gesungen, "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" kennen schon Generationen von Kindergartenkinder und "Ich geh mit meiner Laterne" wird zu Martins Ehren gesungen.
Ihre Laternen bringen die Vorschulkinder am Freitag von zu Hause mit, die wurden im letzten Jahr schon gebastelt und die Neulinge haben mit den Kindergärtnerinnen ihre Laternen gebastelt. Lena Weiß und Vera Brandstetter haben das St. Martinsspiel mit den Kindern eingeübt.
Anna Ermert
