Kipfenberg
Auf den Spuren der Römer und Germanen

Kipfenberg feiert das Limesfest – Am Sonntag Aufmarsch der Legionäre

14.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:21 Uhr

Die Römer und Germanen sind die am häufigsten fotografierte Gruppe beim Limesfest. Arch - foto: mme

Kipfenberg (PK) Das Kipfenberger Limesfest ist ein echtes Zugpferd. Die Organisatoren erwarten an allen fünf Festtagen mehrere tausend Besucher in der Marktgemeinde am geografischen Mittelpunkt Bayerns.

Das historische Volksfest in der Marktgemeinde im Landkreis Eichstätt hat am Donnerstag mit einem Standkonzert und dem Bieranstich im Festzelt begonnen. Und Kipfenberg hat sich herausgeputzt: Rasenflächen wurden gemäht, Beete neu bepflanzt und Unkraut entfernt.

Das Limesfest blickt auf eine 46-jährige Tradition zurück. Der Markt Kipfenberg macht mit dem Fest und seinen historischen Darbietungen alljährlich auf seine Lage am raetischen Limes aufmerksam. Der Limes war die römische Reichsgrenze und wurde erst als Palisade, später als Mauer größtenteils im zweiten Jahrhundert errichtet. Er bestand bis etwa 260 nach Christus, dem Ende der römischen Herrschaft in der Provinz Raetien nördlich der Donau.

Zu den Limesanlagen gehörten Kastelle, Badeanlagen und Türme. Der raetische Limes bildet eines der herausragendsten archäologischen Denkmäler Mitteleuropas und wurde daher im Juli 2005 in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen. Vor allem die verfallene Limesmauer lässt sich heute noch im Gelände an vielen Orten erkennen. Sehr gut erhaltene Abschnitte des ursprünglich 500 Kilometer langen Limes liegen im Kipfenberger Gemeindegebiet am Limeswanderweg. Am Pfahlbuck nahe Kipfenberg wurde ein Wachturm aus Holz nachgebaut.

Von Kipfenberg aus führt auch ein Teilstück des Deutschen Limes-Radweges über Pfahldorf weiter nach Hirnstetten. Insgesamt ist dieser Radfernweg rund 800 Kilometer lang.

Im Festumzug am Sonntag wird auch die jüngere Ortsgeschichte thematisiert. Seit 800 Jahren prägt die Burg Kipfenberg das Ortsbild. Prominente Bewohner waren Ritter Konrad Kröpf (Struma) und seine Gemahlin Petrissa, welche die Burg 1301 an den Eichstätter Bischof verkauften. „Rudegus de Kipphenberc“, Vorfahre der Genannten, war es, der 1266 erstmals bei einer Gerichtsangelegenheit den Burg- und Ortsnamen erwähnte. Besucher freuen sich heute über die Ausstellungen im Römer und Bajuwaren Museum mit vielen Ausstellungsstücken zur Ortsgeschichte und dem Infopoint-Limes. Ein Besuch des Limesfestes, so verspricht die Marktgemeinde, hat seinen Reiz: Neben den Fahrgeschäften auf dem Festplatz an der Eichstätter Straße wird ein reichhaltiges Imbissangebot den Besuchern täglich ab 11 Uhr im Festzelt Widmann und dem neu eingerichteten Weißbiergarten geboten. Der Bierpreis beträgt, wie schon im Vorjahr, 6,30 Euro pro Maß Gutmann-Festbier. Der Vergnügungspark ist täglich ab 14 Uhr geöffnet. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.