Mühlried
Auf den letzten Drücker

Wählervereinigung Schrobenhausen nominierte gestern Markus Kauderer

24.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Eine klare Angelegenheit war die Nominierung von Markus Kauderer (vorne links) durch die Wählervereinigung Schrobenhausen (WV) in Mühlried - Foto: Petry

Mühlried (SZ) Nach einer halben Stunde war alles vorbei: Elf Schrobenhausener machten gestern Nachmittag in einem Vorgarten im Ulmenweg Markus Kauderer zum fünften Schrobenhausener Bürgermeisterkandidaten.

Es galt, eine Reihe von Formalien zu erfüllen: Wilhelm Danner wurde zum Wahlleiter gewählt, Ute Elsner zur Schriftführerin, Gabriele Schilling und Petra Maier wurden als Vertretungsberechtigte berufen; ihre Aufgabe war es gestern, den Wahlvorschlag rechtzeitig vor 18 Uhr im Rathaus abzugeben. Alle erforderlichen Beschlüsse fielen einstimmig.

Eine kurze Diskussion gab es, als die so genannte Rücknahme des Wahlvorschlags zu beschließen war. Für den Fall, dass der Kandidat einen Unfall hätte und nicht wählbar wäre, ist diese Formalie abzuarbeiten. Eine der Anwesenden, Helga Pausch, bot an, in diesem Fall als Bürgermeisterkandidatin einzuspringen, zog dann aber zurück, weil dieser Fall ja normalerweise nicht eintritt.

Vor der Wahl stellte Markus Kauderer in einer knapp zweiminütigen Ansprache sein Programm vor. So wie bei dem Bürgerbegehren wolle er sich für mehr Mitbestimmung der Bürger in der Kommunalpolitik stark machen. „Zuhören ist wichtig“, sagte Kauderer. Josef Plöckl sei für ihn insofern ein Vorbild, als die Bürger mit ihren Problemen zu ihm kommen konnten. Weiterer wichtiger Punkt für Kauderer: die Stärkung von Wirtschaft und Handel. „Die Stadt soll wieder interessant für Investoren werden!“, hat er sich vorgenommen, weil er da offenbar erhebliche Defizite sieht.

Im Umgang miteinander wünschte Kauderer sich „mehr Menschlichkeit und mehr Kulanz“. Als Beispiel dafür nannte er den Umgang mit den Strafzetteln in der Stadt. Das könne man besser machen. Als weitere, wenn auch nicht so wichtige, Forderung nannte Kauderer die Versetzung des Lenbachbrunnens in die Innenstadt. „Alle reden davon, dass wir die Lenbachstadt sind, und der Lenbachbrunnen steht in Drei Linden“, wunderte er sich. Die Anwesenden applaudierten herzlich.

Nach und nach stießen noch vier weitere Interessierte dazu, einmal klingelt das Telefon, dann kam auch noch ein Herr mit Aktenkoffer an den Gartenzaun und fragte nach Markus Kauderer; kurz: alles lief in sehr gelöster Atmosphäre ab.

Derweil entsponn sich eine muntere Diskussion über die Lokalpolitik in Schrobenhausen, die zeigte, dass die noch zu gründende Wählervereinigung Schrobenhausen wichtige Gründe sieht, sich zu engagieren und etwas zu verändern. „Im Stadtrat geht es ja nur um die Parteien und darum, dass die sich gegenseitig eins auswischen“, meinte einer. „Und wenn der CSU was nicht passt, dann verlässt sie bei der Abstimmung den Saal, so läuft das doch jetzt.“

Gertrud Heggenstaller meinte, sie stelle es sich schwierig vor, allein ohne eine Gruppe als Bürgermeister tätig zu sein, denn der Bürgermeister habe ja nur eine Stimme. „Der Stadtrat entscheidet“, bestätigte Kauderer, aber 2014 sei ja Kommunalwahl, und da könnten ja vielleicht neue, junge Stadträte nachkommen. „Egal“, sagte Helga Pausch, „jetzt ist erst einmal wichtig, dass Markus Kauderer Bürgermeister wird!“

Jetzt müssen erst einmal bis spätestens zum 4. Juni um 12 Uhr 180 Unterstützerunterschriften eingehen, ab dem heutigen Freitag um 8 Uhr liegen die Listen im Rathaus aus.