Ingolstadt
Auf dem Weg zum Etappenziel

Stadträte winken vier Straßenbauprojekte im Umfeld von Audi durch

12.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:23 Uhr

Das Projekt Schneller Weg kommt voran: Gestern teilte die Regierung von Oberbayern mit, dass sie das Planfeststellungsverfahren zur Umgehungsstraße bei Audi eingeleitet hat. Von Anfang April bis Anfang Mai liegen die Unterlagen dazu im Technischen Rathaus aus. 2015 könnte der Ausbau der bisher halb fertigen Route beginnen. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die Stadt hat so viele Straßenbauprojekte rund um Audi in der Planung wie lange nicht. Die Stadträte nickten gestern alle vier angekündigten Projekte ab: vierspuriger Ausbau der Ettinger Ostumgehung, Tunnel unter der Ettinger Straße hindurch, Schneller Weg und Südring um das Werk.

Die wichtigste Nachricht trudelte aber bereits vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses ein. Mit etwas sperrigen Worten verkündete die Regierung von Oberbayern per E-Mail, dass sie den Weg frei macht. Das Planfeststellungsverfahren für die Umgehungsstraße Schneller Weg von der Ettinger Ostumgehung an Audi vorbei zur Marktkaufkreuzung ist auf den Weg gebracht. Wenn es erfolgreich verläuft und die Planungen dann unumstößlich genehmigt sind, könnte im Frühjahr 2015 der Bau der Entlastungsstrecke beginnen.

Davon soll irgendwann der südliche Ringschluss um Audi abzweigen, der bis zur Ettinger Straße gehen wird. „Das ist ein Ansatz, den man unbedingt weiterverfolgen sollte“, sagte CSU-Sprecher Hans Achhammer. Wenngleich die Pläne für eine mögliche Trasse, die bisher vorliegen, „noch nicht die Schärfe haben“, wie Baureferent Wolfgang Scherer es umschrieb.

Mit dem Grunderwerb beschäftigt sich die Verwaltung bereits beim vierspurigen Ausbau der Ettinger Ostumgehung. Die Stadträte genehmigten weitere Planungen. Dies ist auch der Fall beim kleinen Tunnel, der auf dem Grünstreifen der Nordtangente (Hindenburg- / Richard-Wagner-Straße) unter der Ettinger Straße hindurchführt.

Fast noch mehr als diese Projekte beschäftigte die Stadträte aber der geplante Bahnhalt bei Audi. Grünen-Sprecherin Petra Kleine wollte einen Zwischenstand haben. „Die Gutachten gehen aber nicht schneller“, sagte OB Alfred Lehmann. Er warnte auch vor überzogenen Erwartungen, denn natürlich habe Audi als Autobauer weiter großes Interesse am Individualverkehr seiner Mitarbeiter. „Es ist ja jetzt auch nicht so, dass Tausende auf den neuen Buslinien vom Nordbahnhof ins Werk fahren. Und so viel größer ist der Vorteil eines Bahnhalts auf dem Werksgelände auch nicht, weil es ein riesiges Gelände ist“, sagte Lehmann.

Keiner wollte es, aber schon befanden sich die Stadträte wieder mitten in einer Grundsatzdebatte über den Verkehr. „Wer heute verspricht, dass er ein Konzept hat, das alle Probleme löst, denjenigen möchte ich sehen“, sagte Lehmann. Auch die Regensburger oder Würzburger stünden in der Früh im Stau.