Eichstätt
Auf dem Trockenen

Kein Wasser in der Marktgasse und Teilen der Luitpoldstraße - Geschäftsleute sind gut vorbereitet

26.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:53 Uhr
Fahndung nach dem defekten Wasserschieber: Die Arbeiter der Stadtwerke mussten Samstagvormittag einschreiten, bevor der Schaden noch größer wird. −Foto: Steimle

Eichstätt (tsl) Wer in der Innenstadt um kurz nach halb neun am Samstag den Wasserhahn aufdrehte, der schaute in die Röhre, oder besser gesagt in die Leitung: Es kam kein Wasser.

Ebenfalls auf dem Trockenen saßen die Geschäftsleute in der Marktgasse, und in Teilen der Luitpoldstraße. Sie hatten sich aber alle gut auf die Versorgungslücke vorbereitet und konnten ihre Läden öffnen. Die meisten Kunden dürften gar nichts bemerkt haben.

Grund für die fehlende Versorgung war ein nicht mehr funktionsfähiger Wasserschieber auf Höhe des Anwesens Stoelzl, der dringend repariert werden müsse, um größere Schäden zu vermeiden - das hatten die Stadtwerke am Freitag mitgeteilt. Per Bagger machten sich die Arbeiter auf die Suche nach dem defekten Teil, der Verkehr wurde halbseitig an der Baustelle vorbeigeleitet.

In der Metzgerei Schneider ist von den Unannehmlichkeiten wenig zu spüren: Vor und hinter der Theke geht es geschäftig zu, denn man hat sich vorbereitet und Wasser abgefüllt. "Wir haben genügend Teller für die Kundschaft vorbereitet, die werden dann heute später abgespült", sagt Chefin Christine Schneider, zudem haben die Metzger Handdesinfektionsmittel für die Mitarbeiter bereitgestellt. "Hoffentlich passiert es nicht öfter", meint Schneider, außerdem komme die Putzfrau an diesem Tag etwas später, wenn es wieder Wasser gibt.

Vorbereitet hat sich auch die Bäckerei Sipl, deshalb halten die Leute, die draußen in der Sonne sitzen, eine Tasse Kaffee in den Händen. Auf Koffein müssen die Kunden auch bei Margarethe Saerve in der Kaffeerösterei nicht verzichten. "Die Maschine ist an einen Tank mit Quellwasser angeschlossen", erklärt die Inhaberin, sie hat sich extra noch erkundigt, wie das geht. Ihr Heißgetränk bekommen die Kunden heute ausnahmsweise in Pappbechern serviert, da sie nicht abspülen könne, sagt Saerve, "aber ich denke dafür hat heute jeder Verständnis".

Weniger Umstände macht die Wasserversorgung dagegen Friseur Dirk Rudloff an diesem Tag, er hat an diesem Tag glücklicherweise keine Kunden, die eine andere Haarfarbe wünschen. "Urlaubsbedingt bin ich heute alleine", erzählt er, während er einem Kunden die Haare schneidet. Termine haben bei ihm heute nur Männer, "da brauche ich nur die Spritzflasche", das Haarschneidegerät kommt ohne Wasser aus. Dass heute bei ihm nur Männer eine neue Frisur bekommen, hat aber mit der Reparatur am Wasserschieber nichts zu tun, sondern ist ein Zufall.

Wenige Stunden später wird in der Bäckerei Sipl schon wieder die Auslage geputzt, seit 11 Uhr gibt es wieder Wasser. Das Schild, das die Anwohner auf die öffentliche Toilette am Domplatz aufmerksam macht, ist aber dennoch nicht fehl am Platz, schließlich beginnt bereits um 10 Uhr der Kinder- und Jugendtag mit vielen Besuchern in der Stadt.