Quartalsbericht
Audi ist erfolgreich ins Jahr gestartet - Ingolstädter Autobauer "vorsichtig optimistisch" fürs Gesamtjahr

07.05.2021 | Stand 15.05.2021, 3:33 Uhr
Audi startete gut ins Jahr 2021 −Foto: Audi

Ingolstadt - Nachdem bereits das letzte Quartal des vergangenen Jahres ein richtig gutes für Audi war, konnte der Ingolstädter Autobauer auch für das 1. Quartal des laufenden Jahres gestiegene Zahlen melden. "Auslieferungen, Umsatzerlöse und operatives Ergebnis haben im Vergleich zu den von der Pandemie geprägten Vorjahreswerten deutlich zugelegt", teilte der Konzern am Freitag mit. Die operative Umsatzrendite lag bei 10,0 Prozent (2020: 0,1). Für das Gesamtjahr strebt das Unternehmen eine Rendite zwischen 7 und 9 Prozent an.

Der erfolgreiche Jahresstart lag vor allem an einem starken China- und US-Geschäft, hieß es weiter. In beiden Märkten gelang Audi der beste Jahresstart der Konzerngeschichte. In Zahlen: 207386 Fahrzeuge wurden in China ausgeliefert, fast 55000 in den USA. Gerade die Modelle Q7, Q8, e-tron und A6 feierten Erfolge in den USA und China. In Europa dagegen hatte nach Konzernangaben vor allem der Verkauf des Q3 positive Auswirkungen auf den Umsatz.

Insgesamt lieferte Audi im 1. Quartal 462828 Autos aus und damit über 31 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insbesondere bei den Q-Modellen und in den oberen Fahrzeugklassen gab es eine deutliche Steigerung. Bei den e-tron-Modellen lagen die Auslieferungen um ein Viertel höher als im vergangenen Jahr, hieß es.

Die Umsatzerlöse beliefen sich auf rund 14,07 (2020: 12,45) Milliarden Euro - ein Plus von 12,9 Prozent. Das operative Ergebnis lag bei 1,40 Milliarden Euro (2020: 15 Millionen). Das Ergebnis vor Steuern betrug 1,69 Milliarden Euro (2020: 545 Millionen), das Finanzergebnis ging auf 285 Millionen Euro zurück (2020: 530). Der Grund für Letzteres sei mit dem VW-internen Verkauf der Audi Electronics GmbH zu erklären, die im Vorjahresquartal einen positiven Anteil am Ergebnis hatte, so der Konzern. Die ehemalige Audi-Tochter bildet die Basis der VW-Softwareeinheit Cariad. Der Netto-Cashflow erreichte 3,08 Milliarden Euro nach 952 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Mitarbeiter lag bei 86365, im Vorjahreszeitraum waren es noch 89747 Beschäftigte.

"Die vergangenen Monate haben klar gezeigt, wie robust die Marke Audi aufgestellt ist. Wir haben das starke Momentum aus dem 4. Quartal mit in 2021 genommen und weiterhin mit Augenmaß Kosten reduziert und Zukunftsprojekte priorisiert. Dabei nutzen wir bei Audi im Volkswagen-Konzern wie kaum ein anderer Premiumhersteller Synergien", sagte Jürgen Rittersberger, der seit 1. April neuer Finanzvorstand ist. "Ein gutes Beispiel ist der neue, vollelektrische Audi Q4 e-tron auf der konzernweiten MEB-Plattform." Sowieso stand der Jahresbeginn im Zeichen der E-Mobilität: Der e-tron GT sowie der Q4 e-tron feierten Weltpremiere.

Für das Gesamtjahr ist der Autobauer "vorsichtig optimistisch" - Sorgenfalten bereiten vor allem die Corona-Pandemie sowie die Engpässe bei der Halbleiter-Versorgung. "Wir gehen davon aus, dass sich das auch in unseren Kennzahlen zeigen wird, vor allem im 2. Quartal", sagte der Finanzvorstand. Die Lieferschwierigkeiten bei Halbleiter-Herstellern waren bereits im März auf der Bilanzpressekonferenz Thema. Vorstandchef Markus Duesmann sagte damals, die Lieferketten seien an mehreren Stellen gerissen. "In den letzten Monaten haben wir intensiv und erfolgreich daran gearbeitet, die Auswirkungen des globalen Halbleiterengpasses auf die Produktion zu minimieren. Damit konnten wir größere Produktionsausfälle vermeiden", teilte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mit. "Bisher beläuft sich unser Rückstand auf eine niedrige fünfstellige Fahrzeuganzahl. Wir gehen jedoch nach wie vor davon aus, dass die Versorgung mit Chips in den kommenden Monaten angespannt bleiben wird. Audi wird alles daransetzen, in Abhängigkeit der Versorgungslage, die nicht gebauten Fahrzeuge im Jahresverlauf weitestgehend aufzuholen. Oberste Priorität hat dabei die Abarbeitung des hohen Auftragsbestandes."

Audi erwartet, 2021 bei Auslieferungen und Umsatzerlösen deutlich über den jeweiligen Vorjahreswerten zu liegen. Beim Netto-Cashflow wird ein Wert zwischen 3,5 und 4,5 Milliarden Euro angestrebt.

DK