Ingolstadt (DK) Audi muss sparen - spätestens seit der Ingolstädter Autobauer am Dienstag den Abbau von rechnerisch rund 7500 Stellen verkündete, ist das kein Geheimnis mehr.
Wie nun am Freitag bekannt wurde, werden auch die Investitionen zurückgefahren. Jedes Jahr veröffentlicht der Autobauer seine Investitionsplanung für die kommenden fünf Jahre. Für den Zeitraum bis 2024 sollen 37 Milliarden Euro investiert werden. Das sind drei Milliarden Euro weniger als im vorhergehenden Zeitraum von 2019 bis 2023 - da waren noch 40 Milliarden Euro für die Fünf-Jahres -Zeitspanne vorgesehen.
Allerdings stecke man mit 12 Milliarden Euro so viel Geld in Elektromobilität wie nie zuvor, behauptet Audi. Eine Vergleichszahl gibt es allerdings nicht, denn bei der vorhergehenden Planungsrunde hatte man nur eine Gesamtsumme von 14 Milliarden Euro für Vorleistungen für E-Mobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren angegeben. Details wurden nicht aufgeschlüsselt. Bei dem Geld handelt es sich sowohl um Forschungs- und Entwicklungsleistungen als auch um Sachinvestition. Dass Kosten für Digitalisierung und autonomes Fahren nicht mehr auftauchen, dürfte mit der neuen Software-Einheit von Volkswagen zu tun haben, bei der künftig alle entsprechenden Entwicklungen gebündelt werden sollen
"Mit der Strategie ,Konsequent Audi' beschleunigen wir unseren Elektrifizierungskurs", sagte Audi-Finanzchef Alexander Seitz, der zum 1. März in gleicher Funktion zur Kernmarke VW Pkw wechseln wird. Sein Nachfolger wird Arno Antlitz, der mit ihm den Job tauscht.
Von der E-Mobilitäts-Investition dürfte unter anderem der Standort Ingolstadt stark profitieren. Wie in dieser Woche bekannt wurde, sollen hier zwei Elektroautos auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten Premium Platform Electric (PPE) gebaut werden: Eine Limousine sowie der Q6 e-tron. Bis 2025 will Audi 20 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge im Angebot haben. Das Werk in Neckarsulm bleibt vorerst ein reines Verbrennerwerk.
Sebastian Oppenheimer
