Audi akzeptiert Strafe für "monopolartige Praktiken" in China

11.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:22 Uhr

Shanghai (AFP) Der Autobauer Audi akzeptiert in China nach eigenen Angaben eine behördliche Strafe wegen "monopolartiger Praktiken". Die betroffene Tochter FAW-Volkswagen kooperiere eng mit den Behörden und akzeptiere deren Auflagen, teilte Audi China am Montag mit. FAW-Volkswagen ist eine Gemeinschaftsfirma des deutschen Unternehmens und des drittgrößten chinesischen Autoherstellers First Automotive Works. Sie wurde zur Audi-Produktion in China gegründet.

Die mächtige chinesische Behörde NDRC, eine von mehreren mit Wettbewerbsfragen befassten Institutionen, hatte in der vergangenen Woche Strafmaßnahmen gegen Audi und den US-Hersteller Chrysler angekündigt und dies mit "monopolartigen Praktiken" begründet. Nähere Ausführungen machte die NDRC nicht. In der Mitteilung vom Montag räumte Audi China nicht direkt Verfehlungen ein, erklärte aber, dass die für den Autoverkauf geltenden Regeln verbessert würden, "damit sich ähnliche Vorfälle nicht wiederholen".

Inzwischen ermittelt die NDRC auch gegen Daimler sowie zwölf namentlich nicht bekannte japanische Autohersteller. Seit dem vergangenen Jahr führt die chinesische Führung verstärkt Ermittlungen gegen ausländische Unternehmen. Kürzlich wurde ein Verfahren gegen den US-Softwareriesen Microsoft bekannt, dem chinesischen Medien zufolge bei seinem Betriebssystem Windows ein De-facto-Monopol vorgeworfen wird. Staatlichen Medien zufolge plant die Regierung zudem, gegen den US-Chiphersteller Qualcomm vorzugehen.

Im vergangenen Jahr verhängte die chinesische Führung eine Strafe von umgerechnet 80 Millionen Euro gegen sechs Babymilchproduzenten wegen illegaler Preisabsprachen. Fünf der Firmen stammen aus dem Ausland.