Freystadt
Auch ohne Bundesligasport gerüstet für die Zukunft

Badmintonabteilung des TSV Freystadt geht auf finanziell gesunden Beinen und mit altbewährtem Personal in die nächsten beiden Jahre

14.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:59 Uhr
Gut aufgestellt in die nächsten beiden Jahre: Die Führungsriege der Badmintonabteilung des TSV Freystadt. −Foto: Pistorius

Freystadt - Trotz des Rückzuges aus der 1. Bundesliga und der coronabedingten Zwangspause sieht sich die Badminton-Abteilung des TSV Freystadt für die Zukunft gut aufgestellt.

 

Das machten Stephan Pistorius und seine Kollegen von der Abteilungsführung auf der gut besuchten Jahresversammlung deutlich.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Frage, wie die Abteilung die zunehmenden Aufgaben meistern kann. Die Wahlen brachten das erfreuliche Ergebnis, dass sich der alte und neue Abteilungsleiter Stephan Pistorius auf ein motiviertes Team stützen kann. Alle Positionen konnten besetzt werden, zusätzlich gewann die Badminton-Sparte mit Christian Mader, Christian Jochum und Willy Szosta neue Funktionäre.

Auch was die Mitgliederentwicklung betrifft, befindet sich die Badmintonsparte mit aktuell rund 120 auf einem guten Niveau, wie Abteilungsleiter Stephan Pistorius berichtete. 90 Mitglieder, zum Großteil Schüler und Jugendliche, nehmen als Turnier- oder Freizeitspieler am regelmäßigen Training teil. Erfreulich sei, dass der Verein neun Übungsleiter in seinen Reihen hat, davon sechs mit einer gültigen C -Trainerlizenz und seit 2019 auch drei lizenzierte Schiedsrichter.

In seinem Jahresrückblick erinnerte Pistorius an die vielen sportlichen Erfolge. Herausragend war für den TSV das Erreichen der Playoffs der Bundesligamannschaft im März 2019 und eine tolle Saison 2019/20 mit einem Zuschauerschnitt von über 200 Fans aus der ganzen Region. Freystadt gelangen dabei sogar einige Siege über Topteams der 1. Liga. Die Hauptgründe für den Rückzug aus der Belletage des deutschen Badmintons waren laut Pistorius finanzieller Natur, nachdem es dem TSV unter anderem nicht gelang, einen Hauptsponsor zu finden und die Auflagen und Reisekosten für den Bundesligabetrieb sich stetig erhöhen. Trotzdem sieht Pistorius positiv in die Zukunft. "Wir wollen in Zukunft weiter hier in Freystadt Badminton-Highlights präsentieren. Für die Regionalliga haben wir ein Topteam und der TSV Freystadt hat vom Bayerischen Verband den Zuschlag bekommen, die bayerischen Meisterschaften der Schüler und Jugendlichen auszurichten. "

Sportwart Tim Bambach betonte, dass die Abteilung trotz des Rückzugs aus der Bundesliga sehr stolz auf das Erreichte sein kann. "Unsere Bundesligamannschaft stellt seit Jahren und auch mit Saisonabschluss 20/21 trotz starker Konkurrenz aus München das beste bayerische Team. Unsere zweite Mannschaft wurde Vizemeister in der bayerischen Oberliga und unsere Dritte schaffte als Meister der Bezirksklasse A den Aufstieg in die Bezirksliga", sagte Bambach. Was Turniererfolge betrifft, sei die Silbermedaille des nun scheidenden Johannes Pistorius (siehe Artikel oben) bei den deutschen Meisterschaften das herausragende Ergebnis gewesen.

Jugendwartin Ute Pistorius freute sich über das Interesse des Nachwuchses am Badmintonsport - besonders bei den Schülern. Die Freizeitspieler trainieren einmal pro Woche, Turnierspieler üben zweimal wöchentlich. "Ein drittes Training wäre wichtig, scheitert aber mangels Hallenverfügbarkeit. So fahren mehrere Spieler nach Nürnberg, um auf ihr wöchentliches Trainingspensum zu kommen", sagte Pistorius.

Und dieses Training zahlte sich aus, wie die sportlichen Erfolge im vergangenen Jahr zeigen: Der TSV Freystadt war 2019 wieder einmal erfolgreichster Verein bei den Bezirksmeisterschaften Niederbayern/Oberpfalz mit siebenmal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze, außerdem erreichte die Schülermannschaft den dritten Platz bei den Bezirksmeisterschaften. Bronze bei den bayerischen Meisterschaften holten Chiara Brendel, Emily Männel, Silke Mader und Kira Fruth. Bei den südostdeutschen Meisterschaften gewannen die Geschwister Friederike und Katharina Rudert die Goldmedaille in ihrer Altersklasse. Mit Silke Mader (U13) und Katharina Rudert (U17) hat der TSV zudem zwei bayerische Kaderspielerinnen.

Für alle, die dachten, der TSV sei wegen der Aufwendungen für die Bundesliga in finanzielle Schieflage geraten, gab Kassierin Liane Schmerle Entwarnung. Die Abteilung steht finanziell auf gesunden Beinen. Nachdem der TSV wegen der vorzeitig abgebrochenen Saison einen Teil des Bundesligaetats einsparen konnte, verfügt die Abteilung über erforderliche Rücklagen für den Neustart in der Regionalliga, verbunden mit aufwendigen Auswärtsspielen in ganz Bayern, Sachsen und Baden Württemberg sowie für die steigenden Turnierkosten im Nachwuchsbereich. Der TSV hofft, dass trotz Corona und "nur Regionalliga" viele Sponsoren und Förderer der Abteilung die Treue halten.

Nach einer kurzen Aussprache über neue Trainingszeiten, die Möglichkeit, in Zukunft auch in den Ferien zu trainieren, einen dritten Trainingstag für die erfolgreichen Nachwuchsspieler und die Aufgabenverteilung bei den Regionalligaspielen beendet Abteilungsleiter Pistorius die Versammlung mit den Worten: "Erfreulich, dass wir alle Funktionen top besetzt haben und drei Neue mit im Team dazugekommen sind. " Pistorius betonte aber auch, dass es wichtig ist, dass die Funktionäre von den vielen Helfern innerhalb der Abteilung die gewohnte Unterstützung erhalten.

HK