Eichstätt
Auch nach dem Quali: „Das Lernen geht weiter“

Der Landkreis Eichstätt würdigte die Leistungen der besten Absolventen der Mittelschulen

13.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr
Die erfolgreichsten Quali-Absolventen aus dem Landkreis wurden zum Empfang nach Eichstätt eingeladen. −Foto: Reichmeyer

Eichstätt (EK) Die Aufregung und die Freude war vielen jungen Leuten und ihren Eltern direkt ins Gesicht geschrieben: Die erfolgreichsten Absolventen und Absolventinnen der Mittelschulen im Landkreis trafen mit ihren Lehrern und Rektoren in Eichstätt zusammen.

Im Spiegelsaal der Residenz erwarteten Landrat Anton Knapp und Schulamtsdirektor Rudolf Färber die Jugendlichen, um diesen stellvertretend für alle Entlassschüler besonders zu gratulieren. Der Landrat freute sich: „Wir sind stolz auf euch und wollen zum Ausdruck bringen, dass sich die Anstrengungen für einen solch guten Abschluss auch gelohnt haben.“

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sei derzeit bestens: „Ihr habt alle Möglichkeiten, einen passenden Beruf zu erlangen.“ Die bisher von den Jugendlichen gezeigte Anstrengungsbereitschaft, ihr Wille und ihre Konzentration seien auch in Zukunft wichtig: „Das Lernen geht weiter“, mahnte der Landrat. Der Spruch aus früherer Zeit: „Ich habe ausgelernt“, gelte heute nicht mehr. Freude am Beruf, so Knapp aus eigener Erfahrung, sporne an und bringe Glücksmomente. Er schrieb den jungen Leuten ins Stammbuch: „Lasst euch dabei nicht nur vom Geld allein locken und leiten. Zufriedenheit und Gesundheit im Leben sind viel mehr wert als alles Materielle.“

Bevor Schulamtsdirektor Färber sich direkt an die Jugendlichen wandte, warf er gemeinsam mit ihnen einen Blick auf die durchweg erfreuliche Statistik: Von 258 Schülern der Regelklassen im Landkreis haben sich rund 94 Prozent der zusätzlichen und freiwilligen Quali-Prüfung unterzogen. Mit 164 bestandenen Abschlüssen erfüllen 67 Prozent der Prüfungsteilnehmer insgesamt die hohen Anforderungen bei einem Gesamtnotendurchschnitt von 2,60. Neben den Regelschülern haben am Quali heuer auch 62 Externe (80 Prozent bestanden) und 214 Teilnehmer aus den M-Klassen (92 Prozent bestanden) teilgenommen. Den Mittleren Schulabschluss an der M10 strebten 230 Schüler an, davon waren 216 erfolgreich: „In den M-Klassen erfolgt eine hervorragende, auch am praktischen Bezug zur Wirtschaft ausgerichtete Förderung der Schüler“, betonte Färber. Aber nicht ausschließlich die schulischen Abschlüsse seien für ein Weiterkommen im Beruf Voraussetzung: „Entscheidend sind vor allem die tatsächliche Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, Eigenschaften wie Fleiß, Sorgfalt oder Pünktlichkeit“, so Färber weiter. „Die Wirtschaft braucht mehr denn je qualifizierte Facharbeiter, Meister und Techniker. Fortbildungswillige Mitarbeiter sind gefragt, die sich mit dem Betrieb identifizieren.“ Der berufliche Aufstieg beginne allerdings mit einer soliden schulischen und beruflichen Ausbildung. Bei dieser Gelegenheit dankte der Chef aller Volksschullehrer im Landkreis allen Lehrkräften für ihren Einsatz, ihre Geduld und ihr Verständnis sowie für die gute Zusammenarbeit zum Wohle aller Schüler.

Färber erinnerte nicht zuletzt daran, dass in den kommenden Jahren jeder einzelne Jugendliche drängende Fragen zur Persönlichkeitsentwicklung sich selbst stellen und auch beantworten müsse: „Nehmt euer Leben ab jetzt selbst in die Hand und sucht euch glaubwürdige und vertrauenswürdige Ratgeber. Gebt auch nach Rückschlägen und Enttäuschungen niemals auf.“ Und des Schulamtschefs Bitte zum Schluss bleibt mit Sicherheit in den nächsten Jahren nicht ungehört: „Engagiert euch in eurer Heimatgemeinde! Die Feuerwehr, der Kirchenchor, der Fußballverein, die Musikkapelle und viele mehr brauchen euch. Gestaltet das Dorf- oder Stadtleben mit als mündige Bürger, die Verantwortung übernehmen.“

Die Jugendlichen erhielten aus den Händen des Landrats und des Schulamtsdirektors Urkunde und Buchpreis. Für einen festlichen Rahmen sorgten einmal mehr die Kinder und Jugendlichen der Mittelschule an der Schottenau, die unter und mit ihrem Lehrer Karl Grienberger mitreißend musizierten und passend sangen: „Zweifel am Weg, Frage wohin. Freude am Dasein: Ich lebe, ich bin!“

AUSGEZEICHNET

Die besten Quali- und M10-Absolventen der Mittel- und Realschulen im Landkreis Eichstätt:

MS Altmannstein: Kevin Ploß (M10)

MS Beilngries: Benjamin Lodermeyer, Michael Rösch (Quali), Michaela Feuerlein (M10)

MS Denkendorf: Denis Bauernfeind, Julian Gladis (Quali)

MS Eichstätt/Schottenau: Jonas Amler, Bogdan Bumb, Raphael Hutter, Simon Weidenhiller (Quali)

Christina Achlada, Carmen Niederreiter, Marcin Pincolitis (M10)

MS Gaimersheim: Elena Donaubauer, Susanne Feka, Shekeb Hakimi (Quali)

Johanna Grau (M10)

MS Lenting: Katja Gloßner, Selina Götz, Maksymilian Martinek (Quali)

Indre Anskaityte, Jenni Dathe (M10)

MS Kösching : Robert Götz, Julian Munz, Dominik Simon (Quali)

MS Pförring: Paulina Debicka, Tobias Faus, Lea Selling (Quali)

Sofia Semmler (M10)

MS Titting: Michael Glaßner, Wolfgang Scholz (Quali)

Kinderdorf Marienstein:

Dominik Düll, Bastian Schierhorn (Quali)

Montessori-Schule Eichstätt: Helena Noll (Quali) Amirah Matterstock, Antonia Metzger (M10)

Besonders herausgehoben wurde auch die Leistung des Gaimersheimers Shekeb Hakimi: Er kam im September 2015 ohne deutsche Sprachkenntnisse ins Land. Der Afghane verlässt nun mit einem guten Quali seine Schule. | brp