Wolnzach
Auch mit dem Frühjahr wird es nichts

Gewerbeverband sagt für heuer geplante und auf 2021 verschobene Wolnzacher Messe komplett ab

11.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:20 Uhr
Einen Andrang, wie auf der Wolnzacher Messe im März 2017 hätte sich der Gewerbeverband auch für dieses Jahr gewünscht. Wegen Corona wurde schon der Termin im Frühjahr abgesagt, jetzt ist auch der Ausweichtermin im März 2021 gecancelt. −Foto: WZ-Archiv

Wolnzach - Dass die Wolnzacher Messe heuer nicht, wie geplant, im März stattfinden konnte, hat der Gewerbeverband recht früh abgesehen. Dass der erste Alternativtermin heuer im Mai auch eher unwahrscheinlich war, zeigte sich ebenfalls recht schnell. Nun aber haben die Organisatoren entschieden, auch den Ausweichtermin im kommenden Frühjahr jetzt schon abzusagen, weil eine schöne Messe mit vielen Ausstellern und Besuchern einfach nicht möglich wäre - so oder so.

Schon wieder eine Absage, auch eine, mit der eigentlich zu rechnen war. Nicht, weil man jetzt schon weiß, wie die Regelungen und Entwicklungen in Sachen Corona im kommenden Frühjahr sein werden. "Das kann schließlich niemand so richtig sagen", meint Gewerbeverbandsvorsitzender Klaus Schuster. Sicher wisse man jedoch, dass das, was der Verband und alle an der Organisation der Messe Beteiligten, bieten wollten, keinesfalls realisierbar sein wird. Denn selbst wenn die Bestimmungen eine derartige Veranstaltung wieder zuließen, so müsse man doch damit rechnen, dass der Spaß und die Freude an der Messe aufgrund der aktuellen Situation getrübt sein könnte. Schuster: "Wir können uns vorstellen, dass einige Menschen vielleicht aus Vorsicht dann doch nicht kommen." Oder das Ganze einfach nicht so genießen können, wie es eigentlich gedacht war.

Denn gedacht hatten jene, die mit der Organisation betraut waren, sehr viel. Und das schon seit Dezember 2018, als die Planungen für die "Wolnzacher Messe" für das Jahr 2020 begannen. Viel Zeit hatte man sich dafür genommen, Zeit, die Effekt zeigte: Laut Schuster stand für den geplanten Veranstaltungstermin im März 2020 ein Konzept, das überzeugte. Auch externe Gäste. Schuster: "Wir hatten kurz vor dem Lockdown im März noch ein Gespräch mit den Ausstellern, wo wir dafür viel Lob bekamen." Dementsprechend waren auch die Anmeldungen: 43 Zusagen für die Halle am Volksfestplatz, etliche Buchungen auch für den Außenbereich. Doch die Euphorie dieser Vorbesprechung hielt nicht lange. Sie war ohnehin schon getrübt gewesen von der Befürchtung, dass Corona eventuell einen dicken Strich durch all das machen könnte, was von langer Hand geplant und laut Schuster von einem beeindruckenden Miteinander aller Beteiligten getragen war. "Es hätte wirklich eine tolle Messe werden können."

Als der Lockdown wenig später dann kam, stand für kurze Zeit ein Ausweichtermin im Mai im Raum. Eine Seifenblase, über deren Zerplatzen sich niemand wunderte. Denn: "Wir wollten ja eine Messe machen, die vielfältig ist und allen Freude macht und bei der viele Menschen zusammenkommen." Und genau das wäre ja auch im Mai nicht möglich gewesen. Also alles umdenken und hoffen auf das Frühjahr. Aber auch das hat sich nun zerschlagen. "Es wird auch 2021 keine Wolnzacher Messe geben", diese Entscheidung habe der Gewerbeverband jetzt getroffen. Dieser Entscheidung vorausgegangen waren laut Schuster zahlreiche Gespräche, auch ein Austausch mit Fachleuten und Verantwortlichen aus der Politik. Auch dieser Austausch habe bestätigt, dass eine Absage der einzig gangbare Weg sei. So ganz umsonst allerdings seien die bereits geleisteten Arbeiten nicht gewesen, so der Gewerbeverbandsvorsitzende: Es habe allen gezeigt, was alles möglich ist und was man miteinander auf die Beine stellen könnte.

Miteinander sei auch das Stichwort für diese Zeiten, "schwierige Zeiten für uns alle", möchte der Gewerbeverbandsvorsitzende da nicht nur über sein eigenes Genre reden. Von der Coronakrise seien schließlich alle betroffen: "Jeder auf seine Weise." Ganz wichtig allerdings sei es, gerade jetzt zusammen zu stehen und das auch zu zeigen - beispielsweise durch die Unterstützung regionaler und örtlicher Anbieter und Betriebe - gerade in der Vorweihnachtszeit. Denn dadurch könne man dazu beitragen, Existenzen und auch Arbeitsplätze vor Ort zu sichern, denn: "Wir alle brauchen uns gegenseitig."

WZ

Karin Trouboukis