Ingolstadt (clm) Seit 59 Jahren sitzt Johann Bressani am Steuer – ohne Unfälle. "Bis auf Kleinigkeiten. Aber ich habe in Flensburg keinen einzigen Punkt. Nie gehabt", erklärt er. Am Sonntag feiert der Rentner und frühere DK-Mitarbeiter, der in der Herschelstraße daheim ist, seinen 95. Geburtstag.
Trotz seines reifen Alters fährt er bis heute Auto. "Bei 60 Jahren ohne Unfall bekommt man eine Urkunde. Die will ich schon haben." Auf dem Gesicht des Ingolstädters breitet sich ein spitzbübisches Lächeln aus.
Geboren wurde Bressani eigentlich in Budapest. "Das war damals noch in Österreich-Ungarn", stellt er klar. Über Wien und Prag ist er letztlich in Bayern gelandet. "Nach dem Krieg war ich in amerikanischer Gefangenschaft. Das war in Allach bei München." Dann sei das Auffangslager aufgelöst worden. "Und wir konnten uns dann entscheiden, ob wir nach Freising oder nach Ingolstadt wollen", erinnert sich Bressani. Er habe weder das eine noch das andere gekannt und sich spontan für Ingolstadt entschieden. "Ich bin daher sozusagen ein ,alter‘ Ingolstädter, aber in Anführungszeichen."
Im Oktober 1963 bekam Bressani eine Stelle in der Verwaltung der Stadtpolizei. Als leidenschaftlicher Fußballer gründete er mit seinen Kollegen den Polizeisportverein. "Wir sind dann auch mal in die Partnerstadt Grasse gefahren. Da haben wir gegen den dortigen Polizeisportverein Fußball gespielt. Aber wer damals gewonnen hat, das weiß ich heute nicht mehr." Außerdem schrieb der Sportfreund häufig für den DONAUKURIER. "Ich habe mich jahrzehntelang für die Sportredaktion engagiert", berichtet Johann Bressani. Inzwischen verfasst er selber zwar keine Artikel mehr. "Aber ich lese den DK heute noch."
Seinen Geburtstag am Sonntag begeht der Rentner eher bescheiden. "Ich werde 95 Jahre alt. Da kann ich froh sein, dass ich in dem Alter selbst noch da bin", meint er. "Ich feier’ nur im ganz engsten Kreis. Was Besonderes kommt nicht in Frage. Das will ich gar nicht."
