Schamhaupten
"Auch mal über die Grundstücksgrenze hinausschauen"

14.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:21 Uhr

Schamhaupten (bid) Straßen, Winterdienst und Schambach waren auch beim "Jetzt red i" in Schamhaupten Themen. So berichtete ein Anlieger von Bisamratten in der Schambach.

Wegen der Umbenennung von Straßennamen holte Chronist Hermann Siegert, Rektor a. D., weit aus und erläuterte die geschichtlichen Hintergründe für die Namensgebung 1975. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, so Siegert, Namen auf den großen Vorwegweisern an der B 299 zu benutzen, wie Neumarkter Straße für die jetzige Beilngrieser Straße.
 

Hermann Siegert dankte Bürgermeister Adam Dierl dafür, dass die Hinweistafel am Kindergarten, dem ehemaligen Schulgebäude, restauriert und wieder an der Außenfassade angebracht worden sei. Sie verweist auf die Jahrhunderte lange Verbindung der Schule Schamhaupten mit der früheren Universität Ingolstadt, der jetzigen Münchener Uni. "Keiner ist sich sonst der Historie bewusst", so Dierl.

Dann ging es in Bezug auf die Straßen weiter. Auf Risse in den Fahrbahnen, zum Beispiel in der Oberen Ringstraße, wurde hingewiesen und auf Löcher neben Gullydeckeln: "Der Schaden wird sonst größer, es sollte gemacht werden und zwar richtig, mit einem richtigen Unterbau", so eine Wortmeldung. Der gleiche Redner regte an, in jedem Ortsteil jemanden damit zu beauftragen, der auf den Fahrbahnen entstandene Schäden sofort an die Gemeinde meldet. Andere Gäste meinten dagegen, dass dies eine der Aufgaben der örtlichen Markträte oder Ortssprecher sei.

Der Winterdienst war natürlich auch in Schamhaupten ein Thema – bei der seit 14 Tagen herrschenden Witterung und den Schneehaufen an den Fahrbahnrändern kein Wunder. "Der Bauhof tut sein Möglichstes", so Dierl, gab aber zu bedenken, dass es 105 Kilometer Gemeindestraßen gebe.

Angeregt wurde, am sanierten Kindergarten an der Mauer neben dem Gehweg einen Wandschutz anzubringen. Denn daneben verläuft gleich die B 299. Jetzt würde vom Schneepflug der Schnee an die Wand geworfen, im Sommer würde dann das Regenwasser hinspritzen.

Die Regenrinnen sauber zu halten war ebenfalls ein Thema. All diese Punkte veranlassten Schamhauptens früheren Ortssprecher Bernhard Buchmann zu der mit viel Beifall aufgenommenen Bemerkung: "Ein bisschen Bürgersinn wäre manchmal schon gefragt. Der Zuständigkeitsbereich jedes Einzelnen kann auch mal über die eigene Grundstücksgrenze hinausgehen."

An der Rot-Kreuz-Straße sollen wieder drei Birnbäume gepflanzt werden, regte ein weiterer Bürger an. Und zwar dort, wo schon einmal welche standen. Worüber sich Dierl verwundert zeigte: "Woanders sollen wir nur immer Bäume entfernen."

Zuletzt wurde es in der Bürgerversammlung noch etwas makaber, als über liegen gebliebene Gebeine von aufgelassenen Gräbern auf dem Friedhof gesprochen wurde.