Nennslingen
Auch heuer kein Playground

Das viertägige Festival in Nennslingen fällt zum zweiten Mal in Folge aus Strukturelle Probleme

08.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Dieses Bilder wird es auch heuer nicht geben: Das Playground-Festival in Nennslingen, das am Wochenende hätte stattfinden sollen, fällt erneut aus. ‹ŒArch - foto: J. Stephan

Nennslingen (HK) Das Playground-Festival in Nennslingen fällt auch in diesem Jahr aus. Eigentlich hätte es am Wochenende stattfinden sollen. Es gibt aber, so berichtet das "Weißenburger Tagblatt", strukturelle Probleme in der Führungsebene der Veranstalter.

Das zuletzt viertägige Festival war jahrelang das größte seiner Art in ganz Altmühlfranken. Im vergangenen Jahr sagten die Organisatoren wegen des Auftritts von Superstar Cro in Enderndorf am Brombachsee ab. Eigentlich stand dann das neue Datum bereits fest - 3. bis 6. August 2017. Der Termin war dem "Tagblatt" zufolge bis vor einigen Tagen auch noch auf der Homepage zu finden. Das wird nun nichts, erklärten Daniel Schuster und Tobias Reichart nun. Bis zuletzt hatten sie nach Lösungen gesucht, die Absage abzuwenden. Offensichtlich ohne Erfolg. Das Problem ist offenbar ein zeitliches. Reichart und Schuster haben mit Job und Familie so viel um die Ohren, dass sie sich nicht in der Lage sehen, die wochenlange Arbeit für das viertägige Festival in gewohnter Art und Weise zu stemmen. "Bislang konnten wir keine Lösung finden, wie wir das abfangen wollen", sagte Daniel Schuster dem "Tagblatt". Es habe schon viele aus dem Helferteam gegeben, die bereit seien, mehr zu machen, "aber niemanden, der auch bereit war, in die Haftung zu gehen". Die beiden Familienväter waren die treibenden Kräfte, die dafür sorgten, dass vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten aus einer Filmnacht Stück für Stück ein Open-Air-Festival mit prominenten Bands und bis zu 5000 Besuchern wurde. Das Duo war es auch, dass in die Verantwortung ging, als zunächst die Landjugend und anschließend der eigens gegründete Verein Orangetime nicht mehr willens war, die Haftungsrisiken der Großveranstaltung zu tragen. Schuster und Reichart sprangen in die Bresche, gründeten eine eigene Firma und wurden alleinige Veranstalter.

Damit änderte sich nur hinter den Kulissen etwas, denn nach wie vor waren Heerscharen an Helfern aus dem ganzen Juraraum beteiligt, die das Festival gemeinsam auf die Beine stellten. Und auch im Dorfleben war das Playground bestens verwurzelt. Es ist auch nicht der Wille, der fehlt, sondern eher eine Lösung. "Wir wollen das Playground nicht sterben lassen, wir haben Bock, das weiterzumachen, aber uns fehlt halt im Moment ein Modell, wie das funktionieren kann", stellt Daniel Schuster der Weißenburger Zeitung zufolge fest. Das Playground-Duo hat schon Gespräche mit dem ein oder anderen namhaften Vertreter der regionalen Festivalszene geführt und um Unterstützung angefragt. Und es scheinen sich Optionen abzuzeichnen. "Wir müssen jetzt einfach weiterreden und schauen, ob es Möglichkeiten gibt", so Schuster. "Wenn wir nächstes Jahr wieder nichts machen, dann, denke ich, war es das für immer."

Auch die Gemeinde Nennslingen dürfte wenig glücklich sein, dass das Playground nun bereits das zweite Mal in Folge abgesagt werden muss. Immerhin hatte Nennslingen mit dem Festival die mit Abstand größte kulturelle Veranstaltung auf dem Jura und weit darüber hinaus. Möglichkeiten zur Unterstützung könnten sich sicher auch von dieser Seite ergeben.