Ingolstadt
Auch die Ingolstädter Grünen grüßen online

In der Neujahrsmatinee der Partei geht es oft um Umwelt und soziale Gerechtigkeit

24.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:35 Uhr
Bürgermeisterin Petra Kleine war Hauptrednerin bei der Neujahrsmatinee der Grünen, die online stattfand. −Foto: Brandl

Ingolstadt - Die erste Corona-bedingt digital stattfindende Neujahrsmatinee der Ingolstädter Grünen begann am Sonntagmittag zunächst mit einer technischen Panne.

So verlief der anfängliche Versuch der Begrüßung durch Stadträtin Steffi Kürten zunächst lautlos. Manch einer der rund 50 Zuschauer und Zuhörer an den Bildschirmen mag zu diesem Zeitpunkt bereits damit begonnen haben, die Verbindungen und Regler am eigenen Computer zu überprüfen. Bis dann nach etwa drei Minuten die Rednerin der Hinweis darauf, dass sie nicht zu hören sei, aus den eigenen Reihen erreichte. Kürten musste daraufhin erneut beginnen.

Dabei war das Programm dicht bepackt mit Redebeiträgen - darunter Einspieler mit der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze, und ihrer Kollegin, der Betreuungsabgeordneten Sanne Kurz. Die Hauptredezeit gehörte Bürgermeisterin Petra Kleine. Sie stellte in ihrem Beitrag ökologische und soziale Engagements sowie Ziele der nach der Kommunalwahl erstarkten Grünen-Fraktion im Stadtrat in den Vordergrund. Kleine nannte als Beispiele die Erweiterung des Frauenhauses, das humanitäre Flüchtlingsmanagement und das auf den Weg gebrachte Jugendparlament. Eines ihrer Leitmotive sei der Zugang zu gesunder Umwelt in allen Stadtteilen, so Kleine. Dahingehend liege die Ökologie weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Kleine betonte, sie wolle vor allem Kindern und Jugendlichen helfen, die zusehends an den Folgen der Corona-Pandemie litten. Jetzt ginge es darum, mehr in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit zu investieren. Als Errungenschaft hob sie den Familienplanungsfonds hervor sowie die für das Frühjahr erstmals erwartete Kohlendioxid-Bilanz für Ingolstadt, die einen entscheidende Schritt für das städtische Klimamanagement darstelle. Mit im Zentrum der politischen Arbeit stehe für sie der Schutz des zweiten Grünrings - ein "sehr kompaktes Werk", das zunächst eine Biotop-Kartierung erfordere. Die Bürgermeisterin hob zudem die Freiwilligenarbeit hervor. Ohne sie gehe es in Ingolstadt nicht. Neben Bezirksrat und Bundestagskandidat Joachim Siebler, der über die Ursachen der Schließung der Entwöhnungseinrichtung im Anna-Ponschab-Haus sprach, sowie der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, die den Regierungswillen der Grünen im Bund herausstellte, kamen für die Kommunalpolitik noch Stadträtin Barbara Leininger und der neue Sozialreferent Isfried Fischer zu Wort. Leininger hob hervor, dass die Stadtratsfraktion nun endlich in die politischen Prozesse eingebunden sei und nicht mehr um Aufmerksamkeit ringen müsse. Fischer ging auf "soziale Fortschritte" wie den Ingolstadt-Pass und den Pflegestützpunkt ein. Er wies weiter darauf hin, dass sich in Ingolstadt niemand verschulden müsse, der wegen Corona existenzielle Einbußen erfahre.

Eine Übersetzung in Gebärdensprache fand beim Neujahrsempfang der Grünen - anders als bei der SPD - nicht statt, was Kürten bedauerte. Allerdings räumten auch die Alternativen der Kultur einen Platz im Programm ein. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von Josef Heinl und Jazzförderpreisträger Malik Diao. Dazu gab es Einblicke in die Arbeiten des Malers Mawfak Maklad.

DK

Michael Brandl