Eichstätt
"Auch das Eis ist sehr good hier"

US-Schülergruppe der Evergreen Highschool war drei Wochen lang am Gabrieli-Gymnasium zu Gast

14.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

Im „Grünen“ steht die US-Schülergruppe von der „Evergreen-School“ am liebsten – hier mit GG-Schulleiter Adalhard Biederer (rechts), Lehrerin Hilde Forster (links) und ihrer Kollegin Molly MacGregor (3. von links). - Foto: buk

Eichstätt (buk) „Ich mag alle die Blumen und die Natur hier“, meint die 17-jährige Emma auf die Frage, was ihr an dem dreiwöchigen Aufenthalt in Eichstätt besonders gut gefallen hat.

Ebenso wie die 18-jährige Kendra, die ihre Gastfamilie in einem Dorf nahe Eichstätt gefunden hat, das sie „Wocken-Zell“ nennt, gehört sie zu der kleinen US-Schülergruppe der Evergreen Highschool aus Vancouver (Washington), die nun seit dem 23. Juni am Gabrieli-Gymnasium (GG) zu Gast war. Andere Gastfamilien fanden sich in Böhmfeld, Pollenfeld und Preith. Am gestrigen Montag flog die Gruppe zusammen mit ihrer Begleit-Lehrerin Molly MacGregor wieder zurück in die USA.

\tEs war der erste Besuch aus der neuen Partnerschule des GG in den USA, an der die Eichstätter Schüler bereits zuvor über Ostern erstmals zu Gast waren. Die erste US-Gruppe bestand nun aus nur acht Schülerinnen und Schülern, doch wenn man sieht, mit welcher Energie Deutschlehrerin Molly MacGregor in Vancouver und GG-Englischlehrerin Hilde Forster, die für die Partnerschaft verantwortlich zeichnen, das Austauschprogramm an ihrer jeweiligen Schule propagieren, dürfte die Zahl der künftigen Austauschpartner bald anwachsen. \tZum Programm in Eichstätt gehörten unter anderem zu Beginn eine Welcome-Party und am Freitag eine Farewell-Party im Internat des GG, Besuche des Juramuseums und beim Altstadtfest, Exkursionen nach Rothenburg und nach München, wo die Gruppe vier Tage lang weilte, auch Unterrichtsbesuche und „Presentations“ am GG.

Ein ganz besonderes Erlebnis war für die amerikanischen Gäste der Besuch des GG-Sommerkonzerts: „Das Konzert war wirklich ... wow!“, ruft der 17-jährige Vaughn spontan aus. Denn auch an der Evergreen Highschool spielt die Musik eine große Rolle. In Eichstätt hatten die amerikanischen Schüler keinerlei Scheu davor, auch ohne ihre Lehrerin Molly die Geschäftswelt zu erkunden, wobei es ihnen insbesondere die Bäckereien angetan hatten – „überhaupt das Essen, das Gebäck und die Pizzeria“, wie Vaughn strahlend erzählt, um hinzuzufügen: „Und auch das Eis ist sehr good hier!“ Vaughn hat auch Freude an der Architektur: „Ich liebe die Schutzengelkirche, und auch die Willibaldsburg ist sehr schön – und die anderen old buildings“, gibt er zu Protokoll. Ähnlich sieht das seine Mitschülerin Jenna: „Die Gebäude sind sehr schön und alt. Es ist nicht wie die amerikanischen Gebäude – sie sind neu und alle ein bisschen gleich!“

„Wie klein die Stadt ist!“, freut sich Kendra: „Die Geschäfte sind näher beisammen, man ist schneller dort!“ Zuhause leben die Evergreen-Schüler schließlich in einer Großstadt, weshalb es sie überrascht, dass es in Eichstätt möglich ist, „gleich zehn bekannte Gesichter zu sehen, wenn man in die Stadt geht“. Dazu merkt Lehrerin Molly an, dass es ungewöhnlich sei, hier so viele junge Menschen zu treffen: „In den USA leben alte Leute in den Kleinstädten, die Jungen leben in der Großstadt.“

\tUngewöhnlich erscheint den Schülern die Disziplin ihrer deutschen Partner am GG: „Hier schreiben ja alle mit, wenn der Lehrer etwas an die Tafel schreibt!“ Andererseits tadelt Jenna ihre deutschen Mitschüler auch: „Manche Studenten nehmen nie ihre Schulbücher mit. Es ist sehr komisch!“ Am Gabrieli-Gymnasium freut man sich jedenfalls über den neuen Austausch, der neue Freundschaften über den Atlantik entstehen lässt, wie auch Schulleiter Adalhard Biederer bei einem Empfang der Gäste angemerkt hatte.