Unsernherrn
Atemlos durch Unsernherrn

Tanz der Feen und ein Wiesn-Hit: Ingolstädter Ortsteil feiert Dorffest

22.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:33 Uhr

In einen Märchenwald mit Feen und Zwergen verwandelten die Mädchen und Buben aus dem Kindergarten Unsernherrn die Bühne auf dem Dorffest. Das Publikum war begeistert - Foto: Brandl

Unsernherrn (DK) Zu hunderten strömten die Menschen am Samstag nach Unsernherrn. Der für seine gute Dorfgemeinschaft bekannte Stadtteil hatte wieder einmal zum Dorffest geladen. Und alle kamen.

Beinahe hätten sie ihren kleinen Schützlingen aus dem Kindergarten Unsernherrn die Schau gestohlen: Mit „Atemlos durch Unsernherrn“ landeten Regina Faltermeier und Kathrin Haag beim Dorffest so etwas wie einen kleinen Wiesn-Hit. Zumindest gab es einige Zugabe-Bekundungen aus dem begeisterten Publikum, nachdem die beiden Erzieherinnen ihre Version von „Hänsel und Gretel“ – gesungen zur Musik des Songs „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer – zum Besten gegeben hatten. Dem Wunsch der Zuhörer, die bereits am Nachmittag zu hunderten an den Biertischen Platz nahmen, wollten die frischgebackenen Schlagersternchen dann aber nicht nachkommen.

Kurz zuvor hatten bereits die Kindergartenkinder mit Bravour ihren Auftritt gemeistert, in dem sie die Besucher in einen Märchenwald entführten. Die Buben streckten sich dabei eindrucksvoll als verzauberte Bäume in die Höhe und wuselten als flinke Zwerge umher, die Mädchen zeigten als Feen verkleidet einen niedlichen Bändertanz.

Wie jedes Jahr leistete auch einer der in Unsernherrn ansässigen Vereine einen Beitrag zum Fest. Dieses Jahr präsentierte sich – anlässlich seines 140-jährigen Bestehens – der Krieger- und Soldatenverein mit einer kleinen Ausstellung. Unter anderem erinnerte der Verein an das 2009 um zwei Stelen erweiterte Kriegerdenkmal, mit denen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Unsernherrner Soldaten gedacht wird. Dabei spielt ein markantes Datum eine Rolle: Am 20 Juli 1944 scheiterte das Attentat auf Hitler, das von Oberst Stauffenberg ausgeführt worden war. „Wir wollen damit zeigen, dass in der Zeit vor dem Attentat annähernd so viele Soldaten gefallen sind, wie in den zehn Monaten bis Kriegsende danach“, erklärte Dorfchronist Hans Wöhrl. Dies gelte sowohl für die gefallenen Soldaten aus ganz Deutschland als auch für die aus Unsernherrn.

Siegfried Heinrich ist gebürtiger Unsernherrner und Stammbesucher auf dem Dorffest. Ihm gefällt, „dass die Dorfgemeinschaft so aktiv ist“, sagte er. Gut fand er, dass man so die neu hinzugezogenen Mitbürger besser kennenlernen könne. „Gut“ gefiel es auch Ulrike Martini, die mit ihrer Familie seit sieben Jahren in Unsernherrn lebt. Zuvor wohnte sie in München. „Es ist eine nette Wohngegend“, sagte sie. Das Fest besucht sie regelmäßig. „So wird man auch vertraut mit den Leuten im Dorf, die man nicht ganz so oft sieht.“

Große Freude herrschte bei Franz Wöhrl von der Dorfgemeinschaft. Dieses Jahr hatten erstaunlich viele junge Leute mitgeholfen, das Fest zu organisieren. „Das war schön“, fand der rührige Unsernherrner. Gegen 17 Uhr durften alle Kinder noch zum Luftballon-Wettbewerb antreten. Ab dem frühen Abend wurden die Gäste dann von der Jugendblasmusik Zuchering zünftig unterhalten.