Freystadt
Astor Piazzolla trifft Jean Paul Egide Martini

Norbert Nagel und seine Saxkammer spannen den Bogen im Freystädter Kloster

15.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:05 Uhr

Norbert Nagel und seine Musikerkollegen aus der Saxkammer im Refektorium des Freystädter Franziskanerklosters. - Foto: haz

Freystadt (haz) Norbert Nagel ist wieder einmal beim Kammermusikabend in Freystadt zu Gast gewesen. Dieses Mal mit dem Saxofonquartett Saxkammer und erneut hatte er ein fast volles Refektorium des Franziskanerkloster trotz Konkurrenzveranstaltungen.

Wie Nagel erzählte, war er in Freystadt bereits viermal mit verschiedenen Besetzungen und er sei jedes Mal vom Ambiente und vom aufgeschlossenen Publikum begeistert gewesen. Aktuell gestaltete er den Abend mit seinen Musikerkollegen Dieter Kraus (Alt- und Sopransaxofon), Ralf Ritscher (Bariton- und Tenorsaxofon) und Thomas Sälzle (Tenor- und Baritonsaxofon), die sich Saxkammer nennen.

In seiner launig informativen Moderation eröffnete Nagel, dass er seine Konzerte gerne mit Johann Sebastian Bach beginne, um zur Ruhe zu kommen. Nach einem Präludium und einer Fuge leiteten die Musiker über zu Astor Piazzolla. Heuer sei nicht nur das Martini-Jahr, sondern auch das Piazzolla-Jahr, der 95 Jahre alt geworden wäre. Deshalb wolle man einen Mix von beiden Komponisten bringen.

Von Piazzolla hatten sie "Escualo € (kleine Haie) mitgebracht. Laut Nagel hat es Piazzolla vorzugsweise als Zugabe gespielt, weil er gerne Fisch gegessen und sich in der Sonne aufgehalten hat. Vom Argentinier gab es noch die Stücke "Adios Nonino €, "Oblivion € und "Libertango €. Eine relativ schwierig zu spielende Kompostion, den "Tango Virtuoso € von Thierry Escaich, hatten sie ebenfalls im Gepäck.

Die Suche nach einem geeigneten Stück für Saxofon vom Freystädter Komponisten Jean Paul Egide Martini sei nicht einfach gewesen, so Nagel. Schließlich habe er aus dem sechsten Quartett einen Satz herausgesucht und aus dem fünften ein Rondo und für "Luftinstrumente" umarrangiert. Die Konzertbesucher hörten so eine Uraufführung. Später gab es noch einmal einen von Nagel bearbeiteten Martini-Choral. Komplettiert wurde das Programm mit "America € von Leonard Bernstein, "Spain € von Chick Corea und dem "Bolero € von Maurice Ravel.