Frankfurt/Pfaffenhofen - 400-Meter-Spezialist Arne Leppelsack aus Reichertshausen (TSV Gräfelfing) und die U18-Mittelstrecklerin Karla Hiss (LG Telis Finanz Regensburg) aus Pfaffenhofen nutzten die Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Frankfurt dazu, sich zusätzliche Wettkampfhärte vor den deutschen Hallenmeisterschaften in drei Wochen zu holen.
Beiden gelang der Sprung auf das Siegertreppchen: Leppelsack ist süddeutscher Meister auf seiner Lieblingsdistanz, Hiss holte Silber über 1500 Meter.
Leppelsack war am Sonntag zuerst an der Reihe. Der 23-Jährige bekam es in seinem Zeitlauf mit dem 19-jährigen DLV-Toptalent Max Tank (LG Rehlingen) zu tun. Der Saarländer war mit einer Hallensaisonbestzeit von 48,85 Sekunden angereist, der Reichertshausener ist im Januar schon 48,32 gelaufen. Der Unterschied war auch in Frankfurt deutlich: Leppelsack siegte nach 48,93, Tank wurde Zweiter in 49,39.
Hiss trat 20 Minuten später an. Sie traf unter anderem auf die Lokalmatadorin Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach). Bei diesem Namen horchen Leichtathletikfans auf: Ihre Mutter Irina war über viele Jahre eine der besten Langstrecklerinnen Deutschlands, sie startete bei den Olympischen Spielen in Sydney im Jahr 2000 und wurde Fünfte über 5000 Meter. Zudem gewann sie zahlreiche große City-Marathons. Vanessa Mikitenko ist in der kurzen Hallensaison schon 4:35,30 Minuten gelaufen, die 800-Meter-Expertin Karla Hiss hatte bei den bayerischen Meisterschaften 4:45,47 erzielt (wir berichteten). Die Pfaffenhofenerin ging mutig ins Rennen und führte das Feld an. Nach 1200 Metern zog Mikitenko an ihr vorbei. Die drittplatzierte Emma Hetzinger (LG Filstal, Hallensaison-Bestzeit: 4:44,77) wollte es daraufhin ebenfalls wissen und attackierte Hiss bis zum Schluss. Doch die Pfaffenhofenerin fightete zurück und sicherte sich den zweiten Platz in 4:46,01 Minuten mit fünf Hundertstel Vorsprung vor Hetzinger. Der Meistertitel ging an Mikitenko in 4:44,90.
Die dritte Medaille beim dritten Hallenstart in dieser Saison hat sich in Frankfurt derweil Hochspringer Manuel Marko (MTV Ingolstadt) gesichert. Nach Gold bei den südbayerischen und bayerischen Titelkämpfen gewann der Polizeibeamte bei den süddeutschen Meisterschaften Silber. Eigentlich hatten Marko, derzeit mit 2,06 Metern Neunter der deutschen Hallenrangliste, und Lokalmatador Philipp Heckmann (Eintracht Frankfurt), aktuell mit 2,05 Metern hier auf Rang elf, einen Angriff auf die DM-Norm von 2,10 Metern starten wollen. Doch der gesamte Wettkampf in der Leichtathletikhalle in Frankfurt-Kalbach kam nicht richtig ins rollen. Mitfavorit Maximilian Grün (Darmstadt) musste sich als Dritter mit übersprungenen 1,95 Meter begnügen, so dass Marko und Heckmann alleine die 2,03 Meter in Angriff nehmen konnten. Beide hatten einschließlich der Höhe von 1,99 Metern eine schöne Serie ohne einen einzigen Fehlversuch. Der Ingolstädter, der seit seinem ersten Hallenwettkampf mit einer Sprunggelenksverletzung zu kämpfen hat, scheiterte dann dreimal an 2,03 Metern, die der Hesse im zweiten Anlauf noch überwinden konnte. Für Heckmann war aber danach ebenfalls Schluss. Beide Hochspringer haben am kommenden Wochenende noch die letzte Chance, einen Startplatz für die Hallen-DM zu ergattern, die am letzten Februarwoche in Leipzig stattfinden wird.
PK
Horst Kramer, Karl Eberle
