Aresing
Aresing will keinen weiteren Kiesabbau

Gemeinderat beschließt Planung, mit der die Ausbeutung gesteuert werden kann

14.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:54 Uhr
Meist im Wald versteckt, wie hier bei Oberweilenbach, liegen die zurzeit fünf Kiesabbauflächen in der Gemeinde Aresing. Um die Entwicklung steuern zu können, hat der Gemeinderat am Montag die Aufstellung eines sogenannten sachlichen Teilflächennutzungsplans beschlossen. −Foto: Haßfurter

Aresing - Ziemlich schnell einig war sich der Aresinger Gemeinderat am Montag, im gesamten Gemeindegebiet vorerst keine weiteren Genehmigungen mehr für den Trockenabbau von Sand und Kies erteilen zu wollen. Hintergrund der Entscheidung war ein im Mai gestellter Antrag eines Unternehmens, südlich des Gewerbegebiets, im Randbereich des Waldgebietes Hubholz, Kies schürfen zu dürfen.

"In der Nähe der geplanten Abbaufläche findet bislang noch kein Sand- und Kiesabbau statt", erklärte Bürgermeister Klaus Angermeier (CSU). Aktuell, so der Rathauschef weiter, werde bereits an fünf Standorten im Gemeindegebiet der Rohstoff entnommen und das sollte, so lautete dann die Einschätzung der Volksvertreter, auch ausreichen.

Ziel der Gemeinde sei es, das Landschaftsbild in seiner Eigenart zu wahren und dessen Veränderung durch den Kiesabbau zu minimieren, machte der Bürgermeister bei seinem Sachvortrag deutlich. Zudem wäre beim Ab- und Antransport mit erheblichen Lärm- und Staubemissionen zu rechnen, diese sollten auf ein verträgliches Maß beschränkt werden, hieß es. "Es ist daher angezeigt, planerische Maßnahmen zu ergreifen, Anzahl und Größe der zukünftigen Abbaugebiete zu steuern", schlug Angermeier vor.

Ganz so einfach sei die Angelegenheit aber nicht, schränkte der Bürgermeister ein. Denn der Gesetzgeber sehe solche Genehmigungen im Außenbereich grundsätzlich als privilegiert. Kommunen könnten jedoch sogenannte sachliche Teilflächennutzungspläne aufstellen, um die Zulässigkeit bestimmter Vorhaben, unter anderem des Abbaus von Sand und Kies, räumlich und zeitlich zu steuern. Und genau das hat dann auch der Aresinger Gemeinderat beschlossen.

"Bei uns findet bereits ein weit über den örtlichen Bedarf hinausgehender Abbau von Sand und Kies statt", sagte der Bürgermeister. Angermeier listete die fünf bestehenden Kiesgruben auf: Es gebe zwei am Tränkbergholz bei Oberlauterbach, jeweils eine am Kaffelberg bei Aresing, bei Ober- und bei Unterweilenbach. Zudem informierte Angermeier über die bestehenden Größen der Abbaugenehmigungen und deren Rekultivierungsvorschriften. Auf die Frage von Gemeinderat Roland Gaßner (CSU) zur Notwendigkeit weiterer Schürfstellen antwortete der Bürgermeister: "Wenn die fünf ausreichen, brauchen wir keine neuen Standorte."

Georg Haas von den FW meinte: "Was da abgebaut wird, ist der Wahnsinn, das reicht völlig aus." Werner Dick von der CSU machte auf den zusätzlichen Verkehr aufmerksam und auch Vizebürgermeister Georg Hartmann (FW) stellte klar: "Noch mehr Abbau ist kaum zumutbar."

Außer einer formalen Angelegenheit zur Einziehung eines öffentlich gewidmeten Feld- und Waldweges in der Nähe der Firma Bauer in Aresing war's das dann auch schon bei dem nur rund 15-minütigen öffentlichen Teil der Zusammenkunft. Bürgermeister Klaus Angermeier blieb lediglich noch zu informieren, dass die nächste Ratssitzung am Montag, 27. Juli, über die Bühne gehen soll. Danach sei Sommerpause.

SZ

Günter Preckel