Aresing
"Aresing ist ein Vorzeigemodell"

Der scheidende Schulamtsdirektor Gerhard Preisler über den scheidenden Schulleiter Anton Knöferle

27.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:14 Uhr

Die Besten aus der Aresinger Hauptschule: Ramona Felbermeier (1,9) und Thomas Oberhauser (1,5).

Aresing (SZ) Als er vor sechs Jahren nach Aresing kam war vieles ganz anders als heute, wo er geht: Anton Knöferle hat in seinen sechs Jahren als Schulleiter Wegweisendes geschaffen. Das sagt einer, der es wissen muss: der ebenfalls scheidende Schulamtsdirektor Gerhard Preisler.

Aresing, das sei heute „ein Vorzeigemodell“, sagt Preisler (kleines Foto), das Thema Inklusion – also Integration von Förderschülern – werde hier „optimal erfüllt“. Als Anton Knöferle 2006 kam, habe er von Beginn an die Idee von Kooperationsklassen unterstützt, in einer schwierigen Zeit. Denn das Konzept, Nähe zwischen einer Regel- und einer Förderschule zu schaffen und zu nutzen, stand anfangs unter keinem guten Stern.

„Es gab viele Proteste und es galt viele Barrieren zu überwinden“, sagt Preisler heute in der Rückschau. Als Knöferle kam, habe er die Chancen erkannt, und er habe dafür gearbeitet, dass hier etwas entsteht, das für beide Seiten von Vorteil ist. „Und mittlerweile hat sich alles zum Besten gewandelt, so sehr, dass auf unseren Antrag hin Aresing jetzt zu einer so genannten Musterschule erhoben worden ist“, sagt Preisler.

Aresing könne heute mehr Kooperationsklassen vorweisen als jede andere Schule im Landkreis, und das sei „sensationell, mustergültig“ und mittlerweile auch auf oberbayerischer Ebene wahrgenommen worden. Der Vorteil für die Eltern von Kindern mit Förderbedarf: Sie können ihre Kinder mit dem Wissen in die Schule geben, dass es eine hohe Durchlässigkeit innerhalb des Schulstandorts gibt. Und umgekehrt sei es so, dass die Regelschule auch von der Förderschule profitiere. „Denn auch in Aresing sinken die Schülerzahlen“, berichtet Preisler. Durch die Kombination mit der Erwin-Lesch-Schule werde der Standort gestärkt.

Und das alles sei kein Selbstläufer. „Das ist passiert, weil Anton Knöferle die Idee von Anfang an konsequent verfolgt hat“, betont Gerhard Preisler, „zusammen mit seiner bisherigen Stellvertreterin und nun auch Nachfolgerin Nicole Freundl“. Dass sie sich nicht nur für den Rektorenposten beworben, sondern sich im Verfahren auch durchgesetzt habe, bezeichnet Preisler als „Glücksfall“, denn der Fortbestand des mustergültigen Aresinger Konzepts sei so auch nach dem Ausscheiden von Anton Knöferle gesichert.