Ingolstadt
Arbeitgeber gehen neue Wege

IHK-Regionalausschuss: Duale Ausbildung für mehr Fachkräfte

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Ihr Betrieb setzt auf innovative und neue Methoden bei der Suche nach Azubis: Sabine Fanderl sprach vor Unternehmern und Fachleuten beim IHK-Regionalausschuss. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Das Thema duale Ausbildung stand im Zentrum der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses. Gerade in der Boomregion Ingolstadt herrsche ein hoher Bedarf an Fachkräften, der ohne die duale Ausbildung nicht zu decken sei, sagte Vorsitzender Fritz Peters.

Deshalb wolle die IHK dieses Jahr vor allem deren Bedeutung hervorheben, die Branchenvielfalt in Ingolstadt herausstellen und den Austausch mit den Landkreisen in der Region 10 intensivieren.

Einen Bericht aus der Praxis gab es von Gastgeberin Sabine Fanderl. Sie ging ein auf die Ausbildungskultur bei Edeka Fanderl, wo derzeit 25 Auszubildende in sechs Ausbildungsberufen - darunter im Verkauf und Büro, als Metzger und Koch - beschäftigt sind. Obwohl das Unternehmen aktuell eine Ausbildungsquote von neun Prozent aufweist, sei es um den Nachwuchs "nicht so gut bestellt", räumte die Chefin ein. Ein Grund hierfür sei der demografische Wandel. Der Betrieb ist deshalb mit einer eigens gestalteten Werbekampagne auf dem Bewerbermarkt präsent. Außerdem haben Schnellentschlossene, quasi nach dem Einkauf, die Möglichkeit, sich mit einer Bewerbungskarte schnell und unkonventionell beim Unternehmen zu empfehlen. Dies würde gewisse Erfolge bringen, sagte Fanderl. Daneben pflege man eine Bildungspartnerschaft mit der Gebrüder-Asam-Mittelschule, um möglichst direkt mit Schulabgängern in Kontakt zu treten. Fanderl betonte ferner die aussichtsreichen Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen, die bis zur eigenen Selbstständigkeit reichen.

Für die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt stellte Ausbilderin Tanja Rottler drei Wege zum etablierten Ausbildungsbetrieb vor, die das Bankhaus praktiziert. Dabei liege der Schwerpunkt auf dem persönlichen Kontakt, der aktiven Zusammenarbeit mit den Schulen und einem Schnupperpraktikum. Rottler betonte die schnelle Reaktion auf Online-Bewerbungen, das Wegfallen des Bewerbungsschlusses sowie die Stärkung von Eigenverantwortung und Mitgestaltung während der Ausbildung.

Bayernweite Projekte der IHK für die duale Ausbildung stellte Katharina Schnurer von der BIHK Service vor. Sie stellte fest, dass die Eltern eine Schlüsselposition bei der Berufswahl einnehmen. Deshalb wolle man mit der Aktion Elternstolz vor allem deren Wahrnehmung für die Ausbildung stärken. Ein weiteres Projekt seien die Ausbildungsscouts, die an Schulen Ausbildungsberufe vorstellen. So seien bisher fast 12 000 Schüler in Bayern erreicht worden. Über 700 seien es in der Region gewesen, ergänzte Elke Christian von der IHK Ingolstadt. In weiteren Vorträgen erfuhren die anwesenden Unternehmer Wissenswertes über die Integrationsberatung bei der IHK und darüber, wie man Studienabbrecher für die duale Ausbildung begeistern kann.