Greding/Hausen - Der April macht bekanntlich, was er will - und in diesem Jahr wollte er offenbar ziemlich winterlich daherkommen.
Mehr als vier Grad kälter als im vergangenen Jahr und noch immer drei Grad unter dem langjährigen Mittel: So sieht die Bilanz des launischen Monats aus. Man muss schon recht weit in die Vergangenheit zurückschauen, um vergleichbar kühle Werte im vierten Monat des Jahres zu finden.
Dabei sah es anfangs ganz anders aus. Der Monat begann fast sommerlich mit 23,9 Grad und Sonnenschein. Aber wie es am 1. April nun einmal ist: reingelegt! Schon am 2. gab es trotz Sonne mit 13,1 Grad einen deutlichen Temperaturrückgang - und der setzte sich auch noch fort mit 10,2 Grad und 11,7 Grad am 4. April. Am 5. April zeigte sich die Sonne zwar auch noch immer wieder und das Thermometer kletterte auf 12,1 Grad, doch entwickelten sich im Tagesverlauf immer mehr Wolken, die später Regen mit sich brachten. So sanken die Werte zum Abend hin stark ab, der Regen ging daraufhin immer mehr in Schnee über. Bei Temperaturen unter dem Nullpunkt fielen schließlich rund drei Zentimeter Schnee.
Es wurde erst einmal nicht besser. Vom 6. bis 8. April herrschte pures Winterwetter, Schnee, Schneeschauer und Frost waren an der Tagesordnung, nur tagsüber gab es Temperaturen von leicht über null Grad. In dieser Phase war der 6. April noch der wärmste Tag mit 3,4 Grad im Plusbereich. Schon am 7. wieder gab es den Spitzenwert von lediglich 2,5 Grad - bei wechselhaftem Wetter. Sogar zwei Frosttage, also mit einer Durchschnittstemperatur unter dem Gefrierpunkt, wurden hier notiert. Schnee lag jeweils in der ersten Tageshälfte, mehr als drei Zentimeter wurden jedoch nicht erreicht.
Erst vom 9. April an gab es rasch ansteigende Temperaturen. Dabei herrschten am Morgen dieses Tages immer noch frostige minus 5,2 Grad. Kaum Wolken am Himmel führten zu einem großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht, am 11. April beispielsweise heizte sich die Luft durch den Sonnenschein auf 21,3 Grad auf.
Das allerdings war nur ein kurzer Hauch von Frühling, denn in der Nacht zum 12. April zogen erneut Regenschauer auf, die einen rasanten Temperatursturz mit sich brachten. Noch in den frühen Morgenstunden ging der Regen in Schnee über; zwar hielt der Schneefall bis Mittag an, es blieb aber nur wenig liegen. Die Temperatur sank auf 0,8 Grad ab - immerhin im Plusbereich. Bis zum Abend folgten noch mehrere Schauer, bei bis zu 4,1 Grad ging der Schneefall aber in Schneeregen über. Die Tage danach ließ der Winter nicht locker: Es blieb leicht wechselhaft und kühl mit mit einem Gemisch von Sonne, Wolken und Schneeschauern. Zu Tagesbeginn herrschte immer Frost - bis minus 5,8 Grad zum 14. Die Tageswerte pendelten zwischen 6,5 Grad (16.) und 8,9 Grad (13. ).
Ab dem 17. April setzte leicht milderes Wetter ein, ab und an regnete es - aber wenig. Am 19. April kamen 5,2 Liter zusammen bei Temperaturen um 11 Grad. Am 20. und 21. gab es endlich mehr Sonne als Wolken und Temperaturen zwischen 15 und 17 Grad. Der Trend hielt an: Ab 22. April gab es trockenes, sonniges und warmes Wetter bis zum 27. April. Die Werte lagen tagsüber zwischen 13,2 Grad (22.) und 17,8 Grad (24.). Allerdings blieb es in den Morgenstunden kalt, meist startete man rund um den Gefrierpunkt; am 23. und 24. April gab es sogar Minustemperaturen bis zu minus 3 Grad. Bis zum Ende des Monats blieb es unbeständig. Wenn es regnete, fielen auch die Temperaturen, jedoch kaum unter 15 Grad.
In der Gesamtbetrachtung war dieser April alles andere als ein Frühlingsmonat, es gab einige Phasen, in denen echtes Winterwetter herrschte. Die wenigen warmen Tage konnten die Durchschnittstemperatur auch nicht signifikant nach oben ziehen. Am Ende wies die Statistik eine Durchschnittstemperatur von 6,28 Grad aus.
Damit unterschied sich der April des Jahres 2021 fundamental von seinen Vorgängern: In den beiden Jahren zuvor standen 10,44 Grad und 10,5 Grad zu Buche. 31 Liter Regen waren zwar deutlich mehr als zuletzt, aber im Vergleich zum langjährigen Mittel war das noch immer lediglich etwa die Hälfte.
HK
Thomas Beck
