Burgheim
Anton Kaiser löst Albert Hoesch an der Spitze ab

25.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:01 Uhr

Sie führen und führten die Burgheimer CSU: Petra Hagenloch, Vorsitzender Anton Kaiser, Rudi Beck, Ex-Vorsitzender Albert Hoesch, Lorenz Preschl, Hans Diepold, Hans Schlüter und Kreisvorsitzender Alfred Lengler. - Fotos: Maier

Burgheim (pm) Burgheim hat einen neuen CSU-Vorsitzenden. Kreisrat Anton Kaiser, zugleich Obermeister der Metzgerinnung im Landkreis, folgte auf Albert Hoesch, der nach sechs Jahren nicht mehr kandidierte.

Albert Hoesch nutzte die Ortshauptversammlung für einen Rückblick um vor allem die Rathauspolitik der letzten Jahr kritisch zu beleuchten. Er begann mit dem Ankauf des heutigen Bürgerhauses, was er ablehnte. Aus dem Mund von Bürgermeister Albin Kaufmann (Freie Wähler) sei damals zu hören gewesen, dass Burgheim bald 5000 Einwohner habe und man einen neuen Sitzungssaal für 20 Gemeinderäte brauche. Tatsächlich aber sei die Einwohnerzahl seit Jahren rückläufig, obwohl der Landkreis leicht gewachsen ist. Burgheim zählt gut 4600 Einwohner und hat am Marktplatz inzwischen drei Geschäfte weniger als vor einem Jahr. Der Markt habe verkehrstechnisch ideale Voraussetzungen um sich besser zu entwickeln als der Landkreis. Dass dies nicht so ist, sei zum Teil hausgemacht. Eine Folge sei, dass Burgheim seine Hauptschule verlieren werde. Defizite sieht Hoesch aktuell darin, dass in Sachen Kinderkrippe auch heuer nichts passieren und in Straß kein neues Baugebiet ausgewiesen werde. In Ortlfing biete wenigstens eine Privatperson Bauplätze an. Für Burgheim habe er jahrelang um neuen Baugrund gebettelt bis das Gebiet um die Joseph-Haydn-Straße erschlossen und inzwischen erweitert worden sei. Bauland für junge Familien müsse stets bereitgehalten werden. Das neue Gewerbegebiet nördlich der B 16 sei dringend nötig gewesen und auf Antrag der CSU entstanden.
 
Die Hälfte der Flächen sind inzwischen verkauft. Aus dem Sportsee könne Gutes für die Naherholung entwickelt werden, mehr Druck sei dabei nötig. Dies soll über Leader/Eler forciert werden, doch Hoesch befürchtet, dass sich wenig tue. Ebenso pessimistisch ist er beim Radwegebau. Das aktuelle Projekt zwischen Straß und Leidling gerate ins Stocken, weil das Straßenbauamt die entsprechende Staatsstraße mitbauen wolle, die Dringlichkeit aber hinten anstehe. Erfreulich sei dagegen der Bau des Römer-Kelten-Wanderweges den die CSU vorangebracht habe. Der Straßenbau in Straß und in Burgheims Zieglerstraße gegen Erschließungsbeiträge verschwinde in den Schubladen und solle zum nächsten Bürgermeister verschoben werden. Ein "Glück" sei es, dass man in Burgheim die Bahn dazu brauche. Stillstand sieht Albert Hoesch auch beim ökologischen Umbau des Leitenbaches als Hochwasserschutz für Illdorf und Burgheim. Hier habe sich 3. Bürgermeister Sebastian Zitzmann enorm engagiert. Landwirte stellen sogar Grundstücke für Rückhaltebecken zur Verfügung, passieren werde laut Albert Hoesch allerdings nichts. Obwohl im Kommunalwahlkampf dagegen ausgesprochen, stimmte die CSU im Gemeinderat der Konzessionsabgabe zu. Die Stromanbieter hatten sie in ihren Kalkulationen zu einem Großteil schon eingerechnet. Für die Gemeinde bedeutet dies 65 000 Euro Mehreinnahmen, 35 000 Euro hatten die Stromanbieter schon kassiert.
 

Für Windkraftanlagen bestehen weitere Anfragen. Das ausgewiesene Vorranggebiet bei Wengen sei nach neuesten Untersuchungen bereits ausgeschöpft. Ein weiteres Windrad sei dort nicht mehr möglich. Eine Gutachterin prüft derzeit ein neues Vorranggebiet. Die jetzige Satzung ist bei der Abwasserentsorgung nicht mehr haltbar. Eine Frischwasser bezogene Lösung werde kommen, weil das jetzige Verfahren nicht kostendeckend sei. Die Burgheimer Kläranlage laufe jetzt schon am Limit und es gibt Tage, an denen die Grenzwerte überschritten werden. Hohe Investitionen stehen in der Gemeinde an. Für DSL sind es 300 000 Euro, davon werden 100 000 Euro bezuschusst. 400 000 Euro stehen für Feuerwehrhausausbau im Haushalt, mehr als dieser Betrag ist im nächsten Jahr noch nötig.

Leonhard Fahrmayr aus Straß fragte nach der Eigenleistung der Burgheimer Floriansjünger. Dazu hätte es viel Unmut in den Ortsteilen gegeben. Erfreulich sei, dass der Etat für Grundstückskäufe um 100 000 Euro auf 300 000 erhöht wurde. Für Kanalneubau und Sanierung stehen 120 000 Euro zu Buche, für Gehwege wie beispielsweise aktuell in der Bahnhofsraße sind es 140 000 Euro. Dort werden die Betriebe mit neuen Stromleitungen versorgt. Für das Sanierungsgebiet Donauwörther Straße sind 200 000 Euro eingeplant, ebenso für die Neuburger Straße in Straß.

Wichtigstes Ziel im Hinblick auf die Kommunalwahl 2014 müsse für die CSU das Bürgermeisteramt sein. Dies sei nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für den Ortsverband wichtig.